BONGLOARD - DYTYR
Mehr über Bongloard
- Genre:
- Heavy Rock / Indie Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- V2 Records / Bertus
- Release:
- 04.10.2024
- Suits
- Do You Think You're Ready?
- The Mirror
- Famous Last Words
- Another Now
- Man Up
- My Anxiety
- Downwards
- Number 9
- Having The Best Time
Auf Betriebstemperatur aufheizen und dann Vollgas!
Es gibt solche Alben, die hauen einen direkt vom Start weg so richtig aus den Socken, weil die Wahl der Zutaten und die musikalische Umsetzung einfach so genial ist, dass man am liebsten unentwegt durch die ganze Wohnung hüpfen möchte. Dann gibt es jene Scheiben, die sich anfangs ein wenig sperren, ein paar versteckte Hinweise hinterlassen, die das Interesse intensivieren und regelrecht erobert werden wollen, weil im Erstversuch noch nicht die entsprechende Begeisterung ausgelöst wurde. Und dann gibt es Platten wie "DYTYR", die zunächst noch recht unspektakulär erscheinen, ihren Energielevel dann aber plötzlich derart in die Höhe schrauben, dass man von der späten Zündung derart überrascht ist, dass man ebenfalls kaum noch von den zehn Stücken ablassen kann.
Die Urheber nehmen sich im Opener 'Suits' noch Zeit, ihren Gitarrensound mit einigen coolen Spielereien vorzustellen, arbeiten sich mit einigen Indie-Rock-Fragmenten in 'Do You Think You're Ready?' häppchenweise vorwärts und entschließen sich zur Mitte des Albums dann doch, die entscheidenden Explosionen zu zünden und mit beeindruckender Riffgewalt, coolen Grooves und einer rotzfrechen, lässigen Performance mal so richtig zu zaubern. Das dreckige 'The Mirror', zu dem die Truppe aus Utrecht auch einen Clip gedreht hat, macht den Anfang, das flotte 'Famous Lost Words' sorgt für die ersten ernstgemeinten Stoner-Avancen, bevor dann 'Another Now' und 'Man Up' mit einer extremen Coolness den gesamten Nick Olivieri-Katalog zitieren und dabei von Post-Grunge über Punk Rock bis hin zu aufgeblähtem Heavy Rock alles mitnehmen, was sich nicht rechtzeitig aus dem Staub machen kann.
Und damit nicht genug: BONGLOARD rotzt sich durch weitere eruptive Kompositionen, schafft in 'My Anxiety' und 'Downwards' weitere mitrißende Hooklines und verabschiedet sich nach 33 Minuten in einem einzigartigen Rausch aus dreckiger, zeitloser Gitarrenmusik mit deftigem Punch.
Es sind diese schönen Momente, wenn man nach den ersten Eindrücken nicht mehr viel Überragendes erwartet, dann aber völlig weggeblasen wird, weil die Aufwärmphase wohl nötig war, um so richtig abzuräumen. Die Niederländer haben die Argumente definitiv auf ihrer Seite und sind im Grenzbereich von Indie Rock und Stoner-Grooves wohl der heißeste Scheiß der Stunde!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes