BONGZILLA - Dabbing (Live) Rosin In Europe
Mehr über Bongzilla
- Genre:
- Sludge
- Label:
- Heavy Psych Sounds
- Release:
- 22.03.2024
- Sundae Driver
- King Of Weed
- Freed The Weed
- Greenthumb
- H.P. Keefmaker
- Hippie Stick
- Gestation
Rauchschwaden über Poznan.
Der Name war bei BONGZILLA schon immer Programm. Die Herren mit dem besonders grünen Daumen haben ihre bisherige Laufbahn einzig und alleine der Legalisierung und dem steten Genuss bald auch hierzulande erlaubter Rauchwaren gewidmet und sich nicht nur in entsprechenden Kreisen zur Underground-Kulttruppe entwickelt. Auch im Heavy-Rock- und Sludge-Segment ist das Trio schon längst eine echte Hausnummer, die bei ihren Gigs jedoch nichts von irgendwelchen Nachwirkungen bewusstseinserweiternder Substanzen spüren lässt.
Den Beweis hierzu wollen die Herren aus Madison, Wisconsin nun auch denjenigen liefern, die es bis dato nicht zu Szene-Events wie dem Roadburn oder einer eher seltenen Europatourneen geschafft haben. "Dabbing (Live) Rosin In Europe" ist ein Mitschnitt der letztjährigen Gastspielreise und eine sehr authentische, wohl kaum nachbearbeitete Dokumentation eines typischen BONGZILLA-Live-Gigs. Die Band kommt sofort in ihren unwiderstehlichen Groove hinein, lässt Stoner-Gitarren den Ton bestimmen, ist dabei offensichtlich auch nicht aus der Ruhe zu bringen und spielt sich über die gesamte Distanz mehr und mehr in einen Rausch. Einziger Wermutstropfen: der "Gesang" von Frontmann Muleboy ist in den wenigen Phasen, an denen der Gitarrist auch mal ans Mikro gerufen wird, schier unerträglich, ein einziges Gekotze, das schließlich auch der unverschönten Live-Produktion Tribut zollen muss. Natürlich versteht sich BONGZILLA in erster Linie als instrumentales Projekt mit einigen wenigen vokalen Einschüben, jedoch überzeugt das ganze auf Platte doch viel mehr, weil die Aggressionen hier nicht in einem einzigen Rauschen untergehen, auch wenn Ausnahmen wie 'Hippie Stick' hier sicherlich wahrgenommen werden.
Was die instrumentale Performance angeht, ist "Dabbing (Live) Rosin In Europe" hingegen eine sichere Bank. Die Grooves sitzen, die Gitarren bleiben dreckig und an der Schießbude gibt es keine weiteren Eskalationen. So wie es eben auch sein soll.
Sieht man also mal vom Gesang ab, hat BONGZILLA sein Debüt auf dem Sektor der Livealben gut gemeistert. Die Aufzeichnung aus Poznan bleibt aber dennoch wegen des rauen Sounds eher was für Die-Hard-Fans, weil die Wucht des Materials nicht ganz so heftig rüberkommt wie auf den Studio-Releases. Neueinsteiger sollten sich daher lieber erst einmal mit dem coolen letzten Album "Dab City" beschäftigen, bevor sie zu diesem Mitschnitt greifen.
- Redakteur:
- Björn Backes