BOOMERANG - S.O.S. (Sounds Of Sirens)
Mehr über Boomerang
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Pure Steel Records / Twilight
- Release:
- 01.02.2008
- The Sound Of Sirens
- One Night To Remember
- Sleeping Titans
- Of Fire
- Skin Walker
- Spawning Ground
- Blood Angel (TCO III)
- Insecure
- The House Of Silent Screams
- Phoenix Rising
Der BOOMERANG fliegt wieder und wird hoffentlich die Freunde des melodiösen und kraftvollen Metals in seiner Flugbahn erreichen und begeistern können. Offenbar hat man sich im Lager der Pfälzer auf regelmäßige Abstände zwischen den Alben von drei Jahren eingeschworen, sodass "S.O.S." (das übrigens die Kurzbezeichnung des eigentlichen Titels "Sounds Of Sirens" darstellt) nun dem letzten Werk "Balance Of Hate" aus dem Jahr 2005 folgt. Verändert hat sich seit damals zum einen der Posten des Bassisten, den nun Daniel Schäfer einnimmt, der Stefan Grötzinger ersetzt, und zum anderen auch die Businesssituation der Formation.
Mit Pure Steel Records haben BOOMERANG nun ein neues Label im Hintergrund und nicht zuletzt durch diese veränderten Voraussetzungen zeigt sich die Band auf "Sounds Of Sirens" auch produktionstechnisch gehaltvoller als auf ihren älteren Alben. Der Sound fällt vor allem bei den nach wie vor als wesentlicher Bestandteil des Gesamtklangbildes vorhandenen Chorpassagen sehr positiv auf, da sich BOOMERANG diesbezüglich merklich gereift präsentieren und nun auch im Stande sind, alle ihre Ideen in Arrangements umzusetzen. Was an dieser Band immer noch positiv auffällt ist die Tatsache, dass BOOMERANG es schaffen derlei Passagen in ihre Musik einzuarbeiten, ohne sich dabei in Kitsch zu verlieren. Hinsichtlich des Gesangs kann festgestellt werden, dass Axel Johann nunmehr ebenso gereift zu sein scheint wie die Band als Kollektiv, wodurch auch sein Beitrag zum Gelingen von "Sounds Of Sirens" ein immenser ist. Seine Stimme klingt nun eine Spur rauer als in der Vergangenheit, zugleich aber auch vollmundiger und ausdrucksstärker.
Was das Songwriting an sich betrifft, merkt man dieser Band ihre mittlerweile bereits länger als zehn Jahre andauernde Karriere ebenfalls an. BOOMERANG wissen mittlerweile sehr genau, wie man Songs auf den Punkt zu bringen hat um beim Hörer damit nicht nur gut anzukommen, sondern damit auch in dessen Gehirnwindungen zu verbleiben. Stilistisch dagegen hat sich nicht wirklich großartig viel verändert und man kredenzt uns immer noch eine sehr stimmige Mixtur aus kraftvollen und melodischen Metal-Geschossen in variantenreichem Tempo.
Auch was Einflussquellen auf ihr Material betrifft, zeigen sich die Pfälzer variabel. Neben Einflüssen aus dem Power Metal amerikanischer Prägung ('Sleeping Titans', 'Spawning Ground') sind auch so manche ihrer Landsleute als Inspirationsquellen zu erkennen. 'Of Fire' beispielsweise kommt mit dezenter RUNNING WILD-Schlagseite aus den Boxen, während BLIND GUARDIAN zu deren Blütezeit wohl für 'Blood Angel (TCO III)' Pate gestanden haben dürften, auch wenn der in lateinischer Sprache gehaltene Refrain dieser Nummer durchaus auch Bands wie IN EXTREMO gerecht werden würde. Auch eine Quotenballade bekommt der Höher geboten, diese nennt sich 'Insecure' und irgendwie wirkt die Band bei ihrem Vortrag auch ein klein wenig so, als ob dieser Titel Programm gewesen wäre. Essentieller klingen BOOMERANG in meinen Ohren immer dann, wenn sie die Keule auspacken und mächtig Druck machen, wie mit dem Fetzer 'The House Of Silent Screams' unter Beweis gestellt wird, der uns im Anschluss an besagtes Ballädchen offeriert wird.
Metal in heftigerer Machart steht BOOMERANG definitiv besser zu Gesicht als langsames Material und von Metal in Reinkultur haben die Herrschaften abermals jede Menge an sehr feinen, kitsch- und auch klischeefreien Exponaten auf "S.O.S." abgeliefert. Bleibt also nur noch zu hoffen, dass ihnen die nunmehr veränderte Businesssituation auch wirklich weiterhelfen kann.
Anspieltipps:Sleeping Titans, Spawning Ground, The House of Silent Screams
- Redakteur:
- Walter Scheurer