BOOTLEG VERSION - Flat Broke
Mehr über Bootleg Version
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Eigen
- Release:
- 28.04.2007
- Money Train
- You Still
- Settin' Down
- The Harvest That You Sowed
- Chains Of Cellophane
- Point Of View
Meine Fresse! Entwickelt sich Hessisch-Uganda (oder für Nichthessen: Hanau) zum neuen New Orleans? Wahlweise könnte man auch Seattle nennen, denn BOOTLEG VERSION vereinen das lockere Südstaatenflair von DOWN, würzen das Ganze mit einer Prise ALICE IN CHAINS und legen sehr viel Herzblut in die Songs rein. Allen voran Sänger und Gitarrist Thorsten Büsser wimmert und winselt wie der gute Robert Plant (LED ZEPPELIN) in seinen jungen Tagen. Die Rhythm-Section, bestehend aus Jan Götze (b.) und Nils Curtze (dr.), bettet die Tracks auf ein solides Groovefundament, während Jan Henning Curtze (g.) mit wohldosierten Soli sein Können zur Schau stellt.
Gleich das Anfangsriff von 'Money Train' ist so dermaßen Retro, dass es schon wieder cool ist. Besonders hervorzuheben ist Thorsten, der so abgewichst klingt, als hätten ihm etliche Mädels das Herz zerbrochen. Dabei ist der Junge gerade Mal 19 Jahre jung, singt aber stimmlich in der selben Liga wie Phil Anselmo (PANTERA, DOWN), Pepper Keenan (CORROSION OF CONFORMITY) oder Layne Staley (ALICE IN CHAINS und R.I.P.). 'You Still' erinnert, allem voran stimmlich, hingegen an die ruhigen Passagen von 'Rooster' (vom '92er "Dirt"-Album von ALICE IN CHAINS), verfügt jedoch um eine deutlich groovigere Note. Dieses groovige Element wird bei 'Settin' Down' weitergesponnen, während 'The Harvest That You Sowed' mit einem coolen Bassintro glänzen kann und die CORROSION OF CONFIRMITY-Einflüsse mehr als offensichtlich zur Schau gestellt werden. Das rockige 'Chains Of Cellophane' kann mit HENDRIX-mäßigem Wah-Wah-Solo und einer dezenten Note AUDIOSLAVE glänzen, wohingegen das ruhige 'Point Of View' einen versöhnlichen Abschluß bildet und mehr als einmal die stimmliche Klasse von Thorsten demonstriert, der auch in den ruhigen Passagen für meterdicke Gänsehaut sorgen kann.
Selten ist mir ein Demo unter die Finger geraten, das so dermaßen professionell aufgemacht ist. Angefangen von der Covergestaltung und dem Booklet, über den genialen Sound, für den Andi Kerl im Tonstudio Bieber verantwortlich zeichnet, bis hin zu den überragenden Songs, die Vergleiche mit den aufgelisteten Szenegrößen nicht zu scheuen brauchen. Natürlich hört man zu jeder Sekunde die Einflüsse auf dem Silberling raus, ohne Frage, aber mit wieviel Herzblut die Jungs an die Sache rangegangen sind, ist einfach nur der Hammer! Hier merkt man: das Quartett hat sich mit Leib und Seele dem groovebetonten Rock verschrieben.
Auf der Homepage könnt ihr euch Auszüge zu 'Money Train' und 'The Harvest That You Sowed' um die Ohren blasen. Viel Spaß dabei!
Anspieltipps: Alles!
- Redakteur:
- Tolga Karabagli