BOREHEAD - Vita Est Morte Est Vita
Mehr über Borehead
- Genre:
- Heavy Rock / Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 29.11.2024
- Estate
- Circadian
- Zoonosis
- Macadamia
Tolle Instrumental-Epen zwischen Doom und Post Metal.
Post-metallische Klangstrukturen, atmosphärische Doom-Gebilde, feinstes Heavy-Rock-Riffing und eine Dynamik, die nicht allzu sehr darauf zielt, mächtig auf den Putz zu hauen, sondern lieber jedes einzelne Detail betonen möchte, das von den Urhebern der Musik ausgeht. Auf dem Debütalbum von BOREHEAD findet man sich allzu schnell im psychedelischen Kontext solcher Instrumental-Acts wie MY SLEEPING KARMA wieder, jedoch mit einem deutlich metallischeren Unterton und vergleichsweise markanteren, epischen Arrangements. In denen verschaffen sich die Longtracks der Truppe aus der britischen Haupstadt dann auch genügend Platz, um ihre schrammeligen Gitarren und ihre eher zurückhaltenden, aber dennoch recht forschen Noten unterzubringen.
"Vita Est Morte Est Vita" bietet einen gewissen Breitbandsound, der gelegentlich auch Soundtrack-verträgliche Momente hervorbringt. Dank der eingesprochenen Samples werden hier und dort auch moderne Science-Fiction-Elemente eingebaut, die als Beilage zur klanglichen Untermalung eines vertrauten Wüstenplaneten-Setting wunderbar funktionieren würden. Zumindest wenn man sich in diese vorrangige Utopie etwas näher hineinversetzt und BOREHEAD im "Dune"-Setting mit den eigenen Phantasien spielen lässt.
Glanz und Glamour ist bei den jungen Briten jedoch nicht die treibende Kraft, sondern recht verschachtelte Strukturen, repetatives Riffing, atmosphärische Dichte und schließlich auch das immer wieder von neuem zu vollbringende Kunststück, reine Instrumentalnummern auch jenseits der zweistelligen Minutengrenze mit der nätigen Spannung zu versorgen. Letzteres gelingt der Band auf ihrem Erstling wirklich vorzüglich, meist souverän, vor allem aber auch recht elegant. BOREHEAD wirbelt nicht allzu viel Schmutz auf und sträubt sich ein bisschen, "Vita Est Morte Est Vita" mit einigen Sludge-Elementen noch rauer klingen zu lassen. Doch dieser Schritt ist letzten Endes auch ein entscheidender gewesen, weil die epische Tiefe dadurch noch viel mehr Aufmerksamkeit erlangt und ihre Langzeitwirkung noch beeindruckender erscheint - so wie eigentlich das ganze Album.
Mit reiner Instrumentalkunst aufzufallen, ist nicht immer einfach, vor allem nicht wenn es einige Anläufe benötigt, die musikalischen Grundsätze zu verstehen. Bei BOREHEAD erfolgt die Entlohnung jedoch prompt, und das auch mit reichlich Nachdruck. Hörenswert ist es, dieses Debüt, und empfehlenswert ebenfalls!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes