BORIS / MERZBOW - Gensho
Mehr über Boris / Merzbow
- Genre:
- Noise
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 18.03.2016
- Farewell
- Huge
- Resonance
- Rainbow
- Sometimes
- Heavy Rain
- Akuma No UtaAkirame Flower
- Vomitself
- Planet Of The Cows
- Goloka pt.1
- Goloka pt.2
- Prelude To A Broken Arm
Genie und totaler Wahnsinn!
Schon mehrfach haben die japanisschen Heavy Rocker von BORIS mit ihrem Landsmann uns Noise-Lunatic MERZBOW zusammengearbeitet. Insgesamt anderthalb Dekaden lang besteht diese Liason bereits, doch noch nie haben die beiden Hauptakteure es derart auf die Spitze getrieben wie auf ihrem neuen Album "Gensho".
Das Album ist in zwei Hälften unterteilt, in denen beide Künstler ihre musikalischen Visionen ziemlich losgelöst offenlegen können. Den Auftakt macht BORIS mit einigen überlahngen, sphärischen Epen, die auf einer minimalistischen Gitarrenbegleitung beruhen, insgesamt aber der Shoegaze-Vergangenheit vollends treu bleibt. Selbst die dezent formulierten Ausflüge in den Drone-Sektor kauft man der Band ab, obschon der organische Teil des Sounds gerade in diesen kurzen Momenten ein wenig abhanden kommt. Doch die sphärische Komponente ist ein starkes Argument, das BORIS immer dann zum Zuge bringt, wenn die monumentalen Soundscapes mit der Langatmigkeit kämpfen - und am Ende doch siegen.
Das absolute Kontrastprogramm bietet in der Folge MERZBOW, der pausenlos Industrial-Lärm mit heulenden, völlig verzerrten Gitarren kombiniert und letzten Endes den wohl spontaneren Teil des Doppelalbums beisteuert. Allerdings klingt das Ganze so, als würde der japanische Solokünstler regelmäßig mit einem Traktor über seine Instrumente fahren und dabei schauen, welche Effekte sich durch dieses völlig destruktive Vorgehen erzeugen lassen. Das Material ist letztendlich kaum hörbar, nicht einmal für aufgeschlossene Ohren, die auch gerne mal ein paar verquere Experimente genießen. Aber wer nach 'Planet Of The Cows' und dem zweiteiligen 'Goloka' noch immer nicht betäubt und genervt ist, hat entweder beste Lärmfilter in seine Ohrmuscheln installiert oder kann von atonalen, durchweg dissonanten Noise-Ausbrüchen einfach nicht genug kriegen. Beides scheint jedoch (gesundheitlich) bedenklich...
Insofern: BORIS/MERZBOW war schon immer eine unglaublich schwierige Kombination. Auf "Gensho" ist sie aber insofern problematisch, dass der gesamte zweite Teil des Albums ungenießbar ist. Was wiederum schade für den Output von BORIS ist, denn der ist wirklich überzeugend...
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes