BORN OF OSIRIS - Through Shadows
Mehr über Born Of Osiris
- Genre:
- Progressive Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sumerian Records
- Release:
- 11.07.2025
- Seppuku
- Elevate
- Through Shadows
- The War That You Are
- Inverno
- A Mind Short Circuiting
- Burning Light
- In Desolation
- Torchbearer
- Activated
- Dark Fable
- Transcendence
- Blackwater
Zurecht die Genre-Speerspitze!
Vier Jahre sind bereits vergangen, seit BORN OF OSIRIS "Angel Or Alien" veröffentlichte, für Bandverhältnisse relativ lange. Ein starkes Album, das die volle Bandbreite der Band zeigte - ein Highlight in der eh schon starken Diskografie. "Through Shadows" heißt nun das neue, 13-Song-starke Werk und ein Blick auf das Artwork lässt vermuten, dass sich die Band aus Palatine (USA) offenbar musikalisch neu aufstellen möchte. Denn zierten die meisten Alben die futuristischen Cover-Artworks von Cameron Gray, zeigt sich Album Nummer sieben deutlich aufgeräumter und minimalistischer. Ein Vorzeichen für einen veränderten Sound? Die Frage beantworten wir gleich. Denn eine weitere Veränderung wurde im Vorfeld bereits kundgetan: Die Trennung von Langzeit-Gitarrist Lee McKinney. Das muss ein ziemlich harter Schlag gewesen sein, da er nicht nur auf allen Veröffentlichungen spielte, sein extravagantes Gitarrenspiel war stets ein Markenzeichen BORN OF OSIRIS'. Die gute Nachricht ist, dass er die Songs auf "Through Shadows" offenbar noch eingespielt hat. Auch im Video vom Titeltrack oder auf offiziellen Promofotos ist er zu sehen, live bedient man sich jedoch bereits eines Ersatzes.
Wie klingt nun "Through Shadows"? Erfreulicher Weise nach BORN OF OSIRIS! Ich muss zugeben, dass ich von einigen der vorab veröffentlichten Singles wie 'Torchbearer', allen voran aber 'Through Shadows' nicht sehr angetan war. Bei einem Album mit über einem Dutzend Songs, sollte man aber nicht zu früh urteilen, denn bereits der Opener 'Seppuku' holt einen mit saftigen Stakkato-Salven, Gitarrensolo nebst Synth-Einsatz und den markanten Shouts von Ronnie Canizaro sofort ab. So klingt nur BORN OF OSIRIS! An den Album-Mix musste ich mich allerdings erstmal gewöhnen, der Bass selbst fehlt zwar nicht als Instrument, doch der Gesamtsound ist sehr höhenlastig. Nach ein paar Songs ist man aber schnell drin.
Eine stampfende Nummer wie 'Elevate' ist neu um Repertoire, nicht sehr spektakulär, aber wirkungsvoll. Das erste Highlight folgt gleich im ersten Viertel namens 'The War That You Are' mit einem der massivsten Breakdowns der Bandgeschichte. Das Album nimmt jetzt erst richtig Fahrt auf und liefert einen Volltreffer nach dem anderen! 'Inverno' ist mit seiner proggigen Struktur ein sehr heißes Eisen, das djentige 'A Mind Short Circuiting' wird live bestimmt alles abreißen und 'In Desolation' ist ein viel besseres Beispiel dafür, wie Klargesang gut im Sound von BORN OF OSIRIS funktionieren kann als der Titeltrack. 'Activated', das Gesangs-Duo mit UNDEROATHs Spencer Chamberlain, ist zwar nicht schlecht, fällt vergleichsweise aber qualitativ etwas ab, trotz Saxophon-Solo. Das machen allerdings die letzten drei, nochmal sehr vertrackten und düsteren Tracks 'Dark Fable', 'Transcendence' und 'Blackwater' allemal wieder wett.
Man kann es kaum fassen, aber an die Vielfalt, die Spielfreude und die Abenteuerlust, die mit dem letzten Album "Angel Or Alien" zutage gelegt wurde, wird mit "Through Shadows" scheinbar mühelos angeknüpft. Ja, Album Nummer sieben ist eingängiger, aber nur im puncto Struktur, denn was BORN OF OSIRIS für jeden einzelnen Song an Kreativität und Detailreichtum zutage legt, ist großes Kino!
Mein Favorit der Band bleibt zwar "Tomorrow We Die Alive" (2013), doch BORN OF OSIRIS untermauert mit "Through Shadows", dass man zur Speerspitze des Progressive Metalcore gehört. Besser kann man das Genre nicht spielen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke