BORNHOLM - March For Glory And Revenge
Mehr über Bornholm
- Genre:
- Black/Viking Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Vic Records/Plastic Head
- Release:
- 26.10.2009
- Intro - Reconquering The Carpathians
- Call Of The Heathen Horns
- From The Blackness Of Aeons
- Mournful Hymns
- Where The Light Was Born (Thule Ultima A Sole Nomen Habens)
- Light Burst Into Flames On The Horns Of Baphomet
- Deconsecrating The Spear Of Destiny
- Towering Clouds Over The Fields Of Carnuntum
- Dreams Of Ages
Guter Black Metal mit viel Atmosphäre, einigem an Epik und kaum Überraschungen.
Black Metal aus Ungarn lässt unweigerlich den Namen SEAR BLISS vor dem geistigen Auge erscheinen, aber natürlich verzapft diese Band nicht das einzige erwähnenswerte Schwarzwurzelgewitter aus dem Land der Magyaren. Auch BORNHOLM sind in Ungarn und im Black Metal zu Hause, und haben mit dem Release ihres inzwischen dritten Albums (wenn man die selbst produzierte EP aus dem Jahre 2001 mitzählt) mittlerweile auch nur noch in geringem Maße Newcomer-Status. Stilistisch wendet sich der Fünfer eher der melodischen Seite des Black Metals zu, fieses Gekeif oder sonstwie ungehobelte oder harsche Ausbrüche findet man auf "March For Glory And Revenge" nicht. An dieser Stelle ist das ordentliche Songwriting zu loben, wobei Black-Metal-Puristen sicherlich eine gewisse bösartige oder groteske Note im Klangbild fehlen wird. Stattdessen fühlt man sich stellenweise sogar an skandinavischen Melodic Death oder epischen Viking Metal à la MOONSORROW erinnert, wobei alle Songs eine gewisse Eingängigkeit und ein hohes Maß an Dynamik ausstrahlen. Zwischenzeitlich kann einen aber auch schon mal ein Gefühl der Langeweile beschleichen, weil auf Dauer doch nicht allzu viel Überraschendes passiert und die Songs größtenteils nach Schema F ablaufen. Stets wird wilde Raserei mit dem sehr melodischen Grundgerüst verknüpft, welches stellweise in atmosphärische Zwischenspiele mit heroischen Bläsern oder "Natur-Samples" wie dem eines wiehernden Pferdes oder Donnergrollen mündet. Dazu kommt das genretypische Geschrei, welches sich hin und wieder mit kurzen Passagen von Klargesang abwechselt ('Call Of The Heathen Horns') oder einem episch intonierten Chor weichen muss ('Light Burst Into Flames...'). Das war es dann auch schon in punkto Variabilität, begeisternde Ideen sind absolute Mangelware. Insofern findet man auf "March For Glory And Revenge" nichts wirklich Außergewöhnliches, wenngleich man BORNHOLM im selben Atemzug genügend musikalische Klasse attestieren muss, dass dieser Rundling trotzdem ziemlich hörenswert geraten ist. Quasi Black-Metal-Stangenware von gehobener Qualität. Schade nur, dass wirklich alle Songs nach demselben Strickmuster ablaufen, und so ist es vor allem dies, was dem Album ohrenscheinlich fehlt: Der ein oder andere großartige Song, der sich als absolutes Highlight entpuppt. Dann würde der Rest als schmückendes Beiwerk auch gut funktionieren, aber ausschließlich Beiwerk ohne echten Knüller (wobei die beiden genannten Anspieltipps dem schon recht nahe kommen) lässt einen das vorliegende Werk zwar abnicken, aber sicherlich eher selten mal wieder aus den Untiefen des heimischen Plattenschranks hervorkramen.
Anspieltipps: Call Of The Heathen Horns, Light Burst Into Flames On The Horns Of Baphomet
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer