BOTTENHAVET - Ljud I Tysta Rum
Mehr über Bottenhavet
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Fuzzorama Records
- Release:
- 12.04.2024
- Vag
- Talar Miljon
- Bränn Broar
- Fragor Utan Svar
- Jord
- Motorväg
- I Skuggan
- Hennes Liv
Was ist das denn bitte für ein Monster-Debüt?
Es ist davon auszugehen, dass mindestens 99 Prozent der Leserschaft noch nie etwas von BOTTENHAVET gehört hat. Genauso ist aber davon auszugehen, dass sich dieser Anteil in relativ kurzer Zeit zugunsten dieser schwedischen Heavy-Rock-Combo drehen wird, weil die emotionale Performance, die saustarken Gitarrensounds und zuletzt das tolle Songmaterial so ziemlich jede namhafte Modern-Rock-Combo in die Tasche stecken können.
Schon zu Beginn ist eigentlich sofort gesetzt, dass die Herren aus Stockholm Chad Kroeger und seine Truppe, aber musikalisch auch den großen Rest der Herren Megaseller mit wenigen Effekten weit hinter sich lassen werden. Dann wiederum startet man mit mächtigen Grooves auch einen Frontalangriff auf die Stoner-Rock-Gemeinde, die sich durch "Ljud I Tysta Rum" ebenfalls angesprochen fühlen darf und hier acht echte Granaten aufgetischt bekommt, deren Mix aus dreckigem Fuzz Rock und gefühlvollem Hardrock immer wieder neu ins Schwarze trifft. Wer bei Nummern wie 'Talar Miljon' nicht von der Inbrunst ergriffen ist, mit der Frontmann Kim Minkkinen seine Texte ins Mikro bläst, dem ist augenscheinlich nicht mehr zu helfen. Genauso beeindruckend ist seine Performance in den ruhigeren Stücken. 'Bränn Broar' ist so ein besonderer Fall: Stetig bauen sich die Riffkaskaden stärker auf, kreieren einen echten Soundwall, spannen die Dynamik bis zuletzt und lassen Minkkinen seinen großen Auftritt zelebrieren, bei dem so viel Leidenschaft und Charisma durchschimmert, dass man gar nicht erst spekulieren will, wozu dieser Mann noch alles in der Lage sein wird. Und da haben wir über das schleppend aufgebaute 'Jord', das dick rockende 'Motorväg' und den gefühlvollen Schlusspunkt 'Hennes Liv' noch gar nicht gesprochen. Der helle Wahnsinn ist das!
Es ist aber die Kombination aus allen Bestandteilen, die "Ljud I Tysta Rum" so besonders macht: Natürlich steht ganz oben auf der Liste der phänomenale Gesang, doch auch die spannungsgeladenen Songstrukturen, der dicke Saitensound, diese trotzdem sehr intime Atmosphäre und zuletzt natürlich dieses außergewöhnlich starke Songwriting sind hier zu einer Einheit zusammengewachsen, zwischen die kein Stück Papier passen sollte. Noch viel bemerkenswerter ist schlussendlich, dass es sich hierbei erst um das Debüt dieser vier jungen Kerle aus Stockholm handelt, und da muss man sich schon fragen, woher die Herren diese Reife nehmen, die sie hier zur Schau stellen. Die schwedischsprachigen Songs sind bereit für den Mainstream, für die Arena, aber auch für eine kleine Clubshow, in der BOTTENHAVET den Schweiß an die Decke treiben wird. Die Band wird womöglich eine Idee haben, wie sie dieses Album noch mal wird überbieten können. Im Moment ist das allerdings nur ganz schwer vorstellbar!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes