BOUNCING SOULS, THE - Simplicity
Mehr über Bouncing Souls, The
- Genre:
- Pop Punk / Skate Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 29.07.2016
- Driving All Night
- Euphoria
- Satellite
- Digital Twilight Zone
- I Wanna Be Bored
- Hey Aliens
- Hero Zero
- Writing On The Wall
- Rebel Song
- Tightrope
- Gravity
- Bees
- Up To Us
Skate-Punk-Veteranen auf der Suche nach dem eigenen Sound.
Kaum zu glauben, aber die Skatepunker von THE BOUNCING SOULS sind inzwischen seit fast 30 Jahren mit kaum veränderter Besetzung in der Szene unterwegs. Zu Beginn ihrer Karriere sah es dabei noch nicht wirklich danach aus, denn in den ersten Jahren seines Bestehens fand das Quartett zuerst nicht einmal eine Plattenfirma und gründete so kurzerhand das eigene Label Chunksaah Records, über das auch das Debüt "The Good, The Bad & The Argyle" im Jahr 1994 erschien. Ab hier konnte sich der Vierer aus New Jersey dann endlich langsam aber stetig in der Szene etablieren. So landeten sie 1997 schlussendlich einen Deal bei der Punk-Plattenfirma schlechthin Epitaph Records, der sie lange Jahre treu blieben, bevor für den neuen Longplayer, der auf den Namen "Simplicity" hört, ein Vertrag bei Rise Records unterzeichnet wurde.
So solide sich das Quartett bisher in Besetzungsfragen präsentiert hat, immerhin gehören mit Greg Attonito, Pete Steinkopf und Bryan Kienlen noch immer drei Gründungsmitglieder zum heutigen Lineup, so wechselhaft war der musikalische Output der vergangenen Jahre. Insbesondere die letzte Scheibe "Comet" aus dem Jahr 2012 musste für die Anbiederung an aktuelle Trends und die zu offensichtlichen Querverweise zu anderen Punk-Vertretern wie BLINK 182, GREEN DAY oder BAD RELIGION viel Kritik von Fans und Presse einstecken. Ein Schicksal, das leider der neue Langspieler zumindest stellenweise teilt.
Dabei ist das Gespür der Amerikaner für catchy Hooklines auch nach drei Dekaden ungebrochen, weshalb auch "Simpicity" wieder mit einer Vielzahl von eingängigen Tracks aufwartet, die sofort ins Ohr gehen und sich damit bestens für den nächsten Besuch im Skate Park eignen. Gleichzeitig fehlt aber auch der neuen Scheibe oftmals die Eigenständigkeit und vor allem ein klares Profil, das für einen erhöhten Wiedererkennungswert sorgen würde. Stattdessen schielen die Vier zumeist auch dieses mal wieder in Richtung BAD RELIGION ('Digital Twilight Zone', 'Rebel Song') oder wildern munter im modernen Pop-Punk ('Writing On The Wall', 'Satellite'). Ganz besonders die Parallelen zum Frühwerk von GREEN DAY sind dabei kaum zu überhören, was vielleicht auch in Teilen an der großen Ähnlichkeit zwischen den Stimmen von Greg Attonito und Billie Joe Armstrong liegen mag. An der Qualtität der einzelnen Songs ändert dieser Umstand allerdings nichts, denn mit dem flotten 'Euphoria', 'Hero Zero' und 'Tightrope' hat die Truppe auch dieses mal wieder einige Hits im Gepäck, die sich schon nach dem ersten Durchlauf im Gehörgang festsetzen und zum Griff zur der Repeat-Taste einladen.
Eigentlich könnte "Simplicity" somit zu einem der Skate-Punk-Highlights des laufenden Jahres werden, wenn die Amerikaner es dieses mal geschafft hätten, wieder zu ihrem eigenen Profil und Sound zurück zu finden. Genau diesen hatten sie nämlich Mitte der Neunziger gefunden, was ihnen auch vollkommen zu Recht den Vertrag mit Epitaph Records eingebracht hat, nur scheint der THE BOUNCING SOULS-Sound irgendwo in den vergangenen Jahren auf der Strecke geblieben zu sein. Fans der Band werden sich davon nicht abschrecken lassen und sicher auch mit dem neusten Album der Jungs ihre Freude haben, für den ganz großen Wurf reicht es aber auf Grund der angeführten Kritikpunkte auch dieses mal nicht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs