BOURBON BOYS - Shotguns, Trucks & Cattle
Mehr über Bourbon Boys
- Genre:
- Country/Roots Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Despotz Records
- Release:
- 22.02.2013
- Beast Of Bourbon
- Rattlesnake
- Hellfire
- Hillbilly Heart
- Pour Some Bourbon On Me
- Bowhunting Song
- Cormorant Blues
- Country Highway
- Rock 'N' Rollin' Man
- Moonshine Boulevard
- Drinkin' My Woman Away
- Road 99
- Rock 'N' Roll, Women & Booze
Amerikanischer Country Rock in bester LYNYRD SKYNYRD-Tradition aus Schweden<br />
"Shotguns, Trucks & Cattle", das klingt doch, das ist fast ein Versprechen! 13 Tracks irgendwo zwischen LYNYRD SKYNYRD, CCR und ZZ TOP. Der Opener 'Beast of Bourbon' hat nichts mit dem gleichnamigen Track von TANKARD zutun, macht aber auch eine Menge Spaß und eröffnet den Reigen ganz passabel. Ordentliche Riffs, ein angenehmer Drive und eine markante Stimme erinnern an die Vorbilder.
Abwechslung ist zwar nicht die große Stärke der Boys, aber das hat bei den amerikanischen Pendants auch nicht gestört. Dafür ist die ganze Mischung zu homogen, zu geschlossen. Was nicht heißt, das sie sich im Rahmen ihres Sounds nicht doch ausreichend vielseitig bewegen können. Ein wenig Rockabilly ('Rattlesnake', 'Hellfire'), ZZ TOP-artiger Hard Rock (nette Anspielung auf DEF LEPPARD: 'Pour Some Bourbon On Me') oder ganz klassischer Rock 'N Roll ('Bowhunting Song'). Der Mix klingt wunderbar stimmungsvoll, die Riffs sind dabei nicht mal besonders ausgeprägt oder vordergründig. Sie verlassen sich nicht auf ein paar Akkorde, um Stimmung zu schaffen und immer weht ein Hauch von Staub durch die Boxen.
Selbst die obligatorische Ballade 'Hillbilly Heart' könnte amerikanischer nicht klingen. Ja, vielleicht steckt die Scheibe voller Klischees, aber wen interessiert das wirklich? Wer sich auf ein Album mit dem Namen einlässt, weiß, was er bekommt. Auf allen 13 Tracks, über die vollen 43 Minuten.
Hulkoff imitiert mit seiner Stimme sogar den passenden, richtigen Südstaatenakzent, besonders stark etwa auf 'Country Highway’, der flott gezockt schwer unterhaltsam ist. Die beiden Highlights der Scheibe sind 'Rock 'N’ Rollin’ Man' (CREEDENCE lässt grüßen, ach und: das Solo!) und 'Moonshine Boulevard’ (starke Stimmung, tolle Melodien, beste Gesangsleistung des Albums).
"Shotguns, Trucks & Cattle" ist nicht so mächtig und überzeugend ausgefallen wie etwa das aktuelle Album von LYNYRD SKYNYRD, aber es macht eine Menge richtig. Der Mix hätte ein wenig mehr Feinschliff vertragen können, aber Sound, Arrangements und die allgemeine Stimmung passen hervorragend zusammen und entführen für knapp 43 Minuten in die südlichen USA, stilecht mit Whiskey und Bier auf dem Tisch. Technisch sind die Jungs nicht unbedingt die anspruchsvollsten oder originellsten, aber die Mischung aus schnellerem Rock 'N Roll und guten Riffs ist gelungen. Die Entscheidung, nicht alles mit Riffs platt zu walzen und mehr auf einen transparenteren Sound zu setzen, ist mutig (sind doch markante Riffs eigentlich eine Grundzutat im Südstaaten Hard Rock), die Rechnung geht aber voll auf.
Die BOURBON BOYS beweisen: Schweden kann alle Musikrichtungen. Wozu über den großen Teich, wenn wir in Europa, im hohen Norden, ein Land mit hochtalentierten Musikern haben, die das genauso gut können? Überhaupt sieht man Bands wie LYNYRD SKYNYRD oder den großen John Fogerty nur selten in Europa und bis sie wieder mal vorbei schauen, haben wir unsere eigenen US-Rocker. Aus Schweden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Dennis Hogrefe