BOURBON FLAME - Bourbon Flame
Mehr über Bourbon Flame
- Genre:
- HardRock
- Label:
- Dark Essence Records/ Karisma Records/ Twilight Records
- Release:
- 23.11.2007
- Six Feet Under
- Rock Vice
- Royal Cardinal
- High On The Bourbon Flame
- Back In The Saddle
- Rooster In A Henhouse
- Midwest Punk
- Get Liquoered
- Got What It Takes
Auf jeden Fall schielen erst mal viele Mucker nach dem wunderschönen Bandnamen BOURBON FLAME. Der sollte als Nickname gewählt werden. Damit kann viel Verve eingesammelt werden. Aber real: Zunächst mal wird hier die Haarspray-Kanone und ranzige Lederjacke aus der Schrankwand gekramt, die Sonnenschutzbrille aufgenagelt und viel über Porno gesummselt. Ledrige Rückbänke, eine immergeile Geli kriegt nicht genug Aufmerksamkeit und wenn der Schreihals vom Bourbon benebelt an sich runtersabbert, dann kann er nicht fassen, wie groß der ist, ey. Der übliche Kram eben. Die vier Norweger aus Bergen also verfassen Schweinerock. Herrlich, der Begriff! Vier geile Keiler - die so ganz nett sind, weil sie Norweger sind - finden die Endachtziger so gut, dass sie eine gesamte Platte einzwirbeln.
Dagegen kann auch nix einzuwenden sein. Der Sänger, der drückt die Sätze raus, als hätte er Rachenverengung. Kaum zu glauben, dass jeweils die choralen Dazusprünge der Bandkollegen in der Refrainregion jeweils die Beiträge zu retten vermögen. Apropos Vermögen: Die Gitarrenarbeit der beiden Zuständigen muss sehr löblich hervorgehoben werden. Die sind dafür verantwortlich, dass es sich hier um ein gutes Rockalbum handelt.
Allein auf die Soli freut sich der Konsument und fährt bei Rot. Nachdem 'Royal Cardinal' vom Gas geht und erstmals stampfige Rhythmen auf den Weg schickt, schmiert eines dieser Wunderdinger die Soloseele und den Gesamtsong zu einem gelungenen Ganze zusammen. Ja, das Sängerlein, das da krächzt und das ein und ander' Mal ein Überschnappen des Whisky-Organs nicht verhindern kann, hat mittlerweile auch Charme entwickelt. Dann ein Orgelchen und hier und da ein schnelleres Täktlein angelegt und fertig ist der moderne Rumpel. 'Rooster In A Henhouse' - harhar -, beschrubbter Song, eine Mitschüttelgrölhymne, zu der Luftgitarren kreisen.
Uuuhhh, die singen über Hühnerställe und mich freut's. Was ist los, Harz?
Ganz und gar nicht punkig, die Sieben. Dreckig mittelschnell und schmierig wie eine Friteuse. Aber gut. Auch hier: Das Solo greift in die Lüftung und zerrt das Niveau noch höher. Alles in allem fast schon Psychozeug. Energetisch gesehen ist die Acht das absolute Oberlicht. Die Kneipe brennt, die Friteuse fliegt raus und wird gegen einen weiteren Zapfhahn eingetauscht.
Der wird sich gemerkt: 'Get Liquoered'. Solo top.
Am Ausgang wartet dann einer dieser Bombastteile, der die anderen Prescher aber nicht einholen wird. Hoffentlich bleibt's ein warmer Winter!
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben