BOWELS OF SUFFERING - [B.o.S]2.0
Mehr über Bowels Of Suffering
- Genre:
- Industrial Metal / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 08.11.2024
- 618MT
- Central 013
- Catacombes
- D4rk Sanctuary
- Deus X Makina
- Fact-X
- In The Name Of God
- Metacog
- Neo Divinity
- Saddest Mind
- Seit Dem Staub Am Stein
- Tribal Tek Sin
- XX-Y
- Gaïa
Musikalisch eindimensionaler Abgesang auf Mutter Erde.
Albentitel können einen ganz schön in die Irre führen, ich jedenfalls hätte angesichts des Namens "[B.o.S]2.0" nicht gedacht, dass wir es hier mit dem Debüt der Franzosen BOWELS OF SUFFERING zu tun haben. Ebenfalls deutet der Titel nicht unbedingt darauf hin, dass es sich gleichzeitig um ein Konzeptalbum handelt, auf dem die Band um Fronter Marquis de Lanuit den fiktiven Tod von Gaia vertont, die in der griechischen Mythologie die Personifizierung der Erde darstellt. Mit Géraldine Gadaut hat das Quartett dabei sogar eine Gastsängerin verplfichtet, die ihre Stimme der besungenen Gaia leiht und den ansonsten eher wüsten Growls und Shouts von Fronter Marquis einen melodischen Gegenpol zur Seite stellt.
Musikalisch ist "[B.o.S]2.0" dabei eine durchaus bunt gemischte Tüte, die von Industrial-Spielerein über stampfenden Death Metal bis hin zu Symphonic-Metal-Tönen ein sehr breites Spektrum abdeckt. Gerade Géraldine steuert dabei mit ihren operhaften Gesängen die symphonische Note zum Bandsound dazu, wobei sich gerade der Opener '618MT' ansonsten eher mit stoischen Riffs seinen Weg aus den Boxen bahnt. Das muss nicht schlecht sein, immerhin hat PANTERA ja eindrucksvoll bewiesen, dass simple Riffs zumeist den höchsten Wiedererkennungswert haben, doch im Falle der Franzosen hier gelingt die Gratwanderung zwischen stumpf und genial einfach nicht. Stattdessen ist die Eröffnungsnummer eine recht eindimensionale Angelegenheit, deren tristes Erscheidungsbild von Marquis stoischen Screams noch untermauert wird, sodass am Ende nur die Keyboards vereinzelte Glanzpunkte setzen können.
Und auch im weiteren Verlauf der Platte bleiben Keyboards, Piano und Synthesizer die melodischen Haltepunkte, die zwischen den doch eher ungeschlachten Riffs und monotonen Vocals als vereinzelte Farbtupfer herausstechen. Ohne diese wäre "[B.o.S]2.0" eine wirklich nervenzehrende Angelegenheit, denn kompositorisch sind die Mittel der Franzosen bei der klassischen Band-Instrumentierung doch eher beschränkt. Erst in 'Metacog' kommt dank Gitarrenleads und etwas dynamischerem Songwriting dann so etwas wie Hörgenuss auf, der auch vom folgenden 'Neo Divinity' aufrecht erhalten wird, das plötzlich wirklich in Symphonic-Gefilde abdriftet und primär von Géraldine und ihrer starken Stimme getragen wird. Und ja, auch die Lead-Gitarre, die im Mittelteil das Zepter übernimmt, überzeugt mich endlich mal auf gesamter Linie, sodass nur die Shouts von Mr. de Lanuit ein Störfaktor bleiben, an den ich mich auch nach zwei kompletten Durchläufen nicht gewöhnen kann.
Insgesamt ist "[B.o.S]2.0" dann auch ein Album, das mich bei weitem nicht restlos überzeugt. Ja, es gibt gute Ansätze im Sound des Vierers, doch ingesamt fehlt es beim Songwriting an Abwechslung, prägnanten Passagen und vor allem einprägsamen Riffs, die aus einem Album, das in weiten Teilen recht unspektakulär vor sich hin mäandert, einen echten Volltreffer machen könnten.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs