BOWES & MORLEY - Moving Swiftly Along
Mehr über Bowes & Morley
- Genre:
- Rock
- Label:
- Eagle Rock
- Release:
- 01.07.2002
- Freakshow
- Hypnotized
- Something About My Baby
- Powertripping
- Don´t Take Your Love Away
- Dancing The Night Away
- You´re Drifting Away
- Hesitate
- Change
- The River Of Life
- Better Times
- Sick And Tired
- I´d Take The Stars Out Of The Sky
Die britische Formation THUNDER galt viele Jahre als Garant für knackigen Hard Rock mit reichlich Hit-Appeal und konnte sich mit ihren schweißtreibenden Bühnenshows den Ruf als eine der sehenswertesten Live-Bands erspielen. Leider kam das Quintett aber trotz durchgehend ordentlicher Alben niemals über den Rang des ewigen Underdogs hinaus, und zum Leidwesen vieler Fans brach die Band im Jahr 2000 aufgrund diverser Probleme auseinander. Zwei Jahre später melden sich Sänger Danny Bowes sowie Gitarrist Luke Morley als Duo wieder zurück und legen mit "Moving Swiftly Along" das Ergebnis ihrer erneuten Kooperation vor.
Den Einstieg in "Moving Swiftly Along" finden BOWES & MORLEY mit dem halbwegs rockigen "Freakshow". Schon bei diesem Song wird klar, dass die Band nicht zu Unrecht nach Danny Bowes und Luke Morley benannt wurde, denn die Akzente gehen ausschließlich von diesen beiden Musikern aus. Zum einen ist da die markante Stimme von Danny Bowes, die schon zu THUNDER-Zeiten den Songs ihren Stempel aufgedrückt hat, und zum anderen ist das Gitarrenspiel von Luke Morley sehr vielseitig und variabel, und er kann mit einigen Riffs und - wie im ersten Song - mit noch mehr Hooks glänzen. "Hypnotized" kommt sehr funkig daher und geht deshalb in eine komplett andere Richtung. Aber auch dieser Song ist Morley-typisch ziemlich eingängig, und wie nahezu alle Songs dieses Albums äußerst radio-kompatibel. Dies gilt insbesondere auch für "Something About My Baby", das eine reinrassige Schmuseballade ist und das sicherlich bei keinem Hausfrauensender auffallen würde. Ein bisschen heftiger geht es dann bei "Powertripping" zur Sache, das zwar in den Strophen recht blues-lastig ist, aber im Chorus kommt dann die vom Titel suggerierte Power tatsächlich durch, nämlich hauptsächlich in Form von kraftvollen Gitarrenriffs, aber auch Bowes´ Stimme wirkt hier etwas kräftiger. "Don´t Take Your Love Away" ist dann ein potentieller Beitrag für die Kuschelrock-Serie, wobei gerade mal die Gitarrenlinie für die Rock-Komponente verantwortlich ist, denn ansonsten ist dieser Song sehr langsam. Bei "Dancing The Night Away" wird das rockige Element wieder mehr in den Vordergrund gestellt, so dass dieser Song etwas flotter daherkommt und als Melodic Rock-Song durchgeht. Nach einem "schnelleren" Song kommt ja auf dieser CD meist ein langsamerer, und dieses Schema wird auch mit "You´re Drifting Away" fortgesetzt. Dieser Song wird hauptsächlich von der akustischen Gitarre geprägt, und deshalb wäre er geradezu prädestiniert für MTV Unplugged. "Hesitate" macht zunächst den Eindruck, als ob es sich dem eben angesprochenen Schema widersetzen würde, da es sehr langsam beginnt, aber im Laufe des Songs kommen kräftigere Gitarrenläufe und Hooks hinzu, und zusammen mit den weiblichen Background-Chören bekommt der Song dadurch mehr Dynamik. Danach ist mit "Change" aber wieder eine Gitarrenballade am Start, die gemütlich vor sich hin plätschert und nur im Instrumentalteil lässt Luke Morley ein bisschen aufhorchen. Mit "The River Of Life" sind BOWES & MORLEY stil-mäßig wieder beim Melodic Rock angelangt, wobei aber auch Parallelen zum Southern Rock nicht von der Hand zu weisen sind. Nachdem hier die Gitarren sehr deutlich zu hören sind, werden diese beim anschließenden "Better Times" - dem Schema folgend - wieder deutlich zurückgefahren, und auch sonst ist dieser Song sehr ruhig gehalten. "Sick And Tired" kommt wieder recht flott und schwungvoll daher, und aufgrund der eingängigen Melodie bleibt es auch schnell im Ohr hängen - Rockmusik, wie sie sein sollte! Den Abschluss bildet dann - wenig überraschend - eine weitere Ballade, "I´d Take The Stars Out Of The Sky", die ganz nett anzuhören ist, aber nicht mehr und auch nicht weniger...
Rein musikalisch gesehen ist "Moving Swiftly Along" ein absolut gelungenes Rock-Album, das sehr abwechslungsreich geworden ist und das sämtliche Spielarten dieses Genres abdeckt. Da aber die ruhigeren Momente in sehr großen Mengen vorkommen (beinahe jeder zweite Song ist vielleicht auch etwas übertrieben), kann ich dieses Album einem durchschnittlichen Metalhead nicht wirklich empfehlen, da es ihn höchstwahrscheinlich nur zum Gähnen bringen würde. Wer aber auf gutgemachte Rockmusik steht, kann dieses Album auf alle Fälle mal antesten - das Gleiche gilt auch für diejenigen, die eine(n) unmetallischen Partner(in) zu Hause haben, denn Kuscheln lässt es sich zu "Moving Swiftly Along" ganz ausgezeichnet. ;-)
Anspieltipps: Powertripping, Dancing The Night Away, Sick And Tired
- Redakteur:
- Martin Schaich