BOWN, ANDY - Unfinished Business (Re-Release)
Mehr über Bown, Andy
- Genre:
- Rock / Blues Rock
- Label:
- NoCut / SPV
- Release:
- 26.07.2019
- Ruby And Roy
- Rubber Gloves
- A Matter Of Time
- When The Lights Went On
- Keeping The Wolf Away
- Right As Ninepence
- I Got A Million
- Built To Last
- Tick My Box
- A Good Innings
- Dancing In The Rain
Unnötiger Re-Release einer ordentlichen Rock-Scheibe
Oftmals ist die Politik vieler Labels in Bezug auf Neuauflagen für den Fan der betroffenen Musiker nicht wirklich nachvollziehbar. Sicher macht es Sinn, einen Klassiker aus den Achtzigern mit einem neuen Mastering und ordentlich Bonusmaterial für eingefleischte Anhänger als feines Deluxe-Boxset nochmals auf den Markt zu werfen, warum aber eine Scheibe wie ANDY BOWNs "Unfinished Business" nach gerade einmal acht Jahren einen Re-Release bekommt, erschließt sich mir nicht wirklich. Und insgesamt sieht es für mich ein wenig so aus, als sollte hier mit dem bekannten Namen des STATUS QUO-Keyboarders, der zeitweise auch bei PINK FLOYD und in ROGER WATERS Soloband aktiv war, flott noch ein wenig Geld gemacht werden.
Musikalisch gibt es dabei eigentlich wenig auszusetzen, denn das Material des Silberlings ist überraschend gut gealtert und dürfte auch beinahe eine Dekade nach der Erstveröffentlichung Fans der britischen Rocklegenden, bei denen Bown sonst seine Brötchen verdient, jede Menge Spaß bereiten. Gerade die Eröffnung mit dem strammen Rocker 'Ruby And Roy' weiß zu überzeugen und so hätte sich der Opener auch blendend auf einem neuen STATUS QUO-Album gemacht. Trotzdem ist das Solomaterial kein reiner Abklatsch der Hauptband, denn auch die anderen ehemaligen Arbeitgeber des Briten scheinen immer wieder durch. So klingt 'A Matter Of Time' mit seinen beschwingten Akustikgitarren ganz klar nach PINK FLOYD, während 'Right As Ninepence' mit seinen sägenden Riffs in der zweiten Hälfte gerne auch mal in Richtung PETER FRAMPTON schielt, mit dem Bown in den Sechzigern bei THE HERD spielte. Einzig die Singstimme des Tastenhexers kann mich über die Dauer der Scheibe hinweg nicht ganz überzeugen, fehlt ihr doch ein wenig die Rotzigkeit, die mancher Komposition gut zu Gesicht gestanden hätte.
Aber all die hier aufgeführten Punkte sind nicht umbedingt etwas Neues, konnten sie doch bereits 2011 auf "Unfinished Business" nachgehört werden. Bleibt also die Frage, warum man zur Neuauflage greifen sollte, wenn doch die Originalveröffentlichung zu deutlich günstigerem Preis problemlos zu bekommen ist? Darauf kann ich leider keine Antwort geben, denn beim einzigen Bonustrack 'Dancing In The Rain' wird schnell klar, warum der Song damals den Sprung auf die Trackliste nicht geschafft hat, und ehrlich gesagt versprüht auch das alte Artwork mehr Charme als das neue Foto auf dem Cover. Wer also Andy Bowns Solomaterial antesten möchte, dem kann ich eigentlich nur zur ursprünglichen Auflage dieses Silberlings raten, denn musikalisch macht man als Fan von STATUS QUO hier definitiv nichts falsch.
- Redakteur:
- Tobias Dahs