BOY HITS CAR - Stealing Fire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2011
Mehr über Boy Hits Car
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Swell Creek Records (Soulfood)
- Release:
- 18.03.2011
- Intro (Ifpe)
- Move With Me
- A Madness Called Love
- One Kiss Away
- Stealing Fire From The Sun
- Embrace
- Dreams
- Eager Tempos
- It's Alright
- Erifsievol
- Metaphwhore
- The Eagle & The Hawk
- She Ran Away
- Rhythmical Gestures
Netter Radiorock mit einem gewissen Etwas.
Diese Amerikaner waren mir bis dato völlig unbekannt, obwohl "Stealing Fire" bereits ihr viertes Album in beinahe 20 Jahren des Bandbestehens ist. Aber diesmal haben die vier nicht mehr ganz so jungen Herren erstmals ein Label im Rücken, und daher dürften sie einen großen Schritt nach vorne machen, der Voraussetzung dafür ist, dass sie mit ihrem Stil Erfolg haben können. Denn auf den Sound von BOY HITS CAR treffen Attribute wie "zeitgemäß", "trendy" und auch "radiotauglich" durchaus zu.
Die Band hat sich dem poppigen, leicht corigen Alternative Rock verschrieben, mit hörbarer aber nicht zu dominater Stromgitarre, nachvollziehbaren Refrains und schmeichelnden Strophen. Das mag für den Einen oder Anderen jetzt einen negativen Touch haben, aber das ist keinesfalls beabsichtigt, sondern ausschließlich beobachtet und beschrieben. So könnte man jetzt "Stealing Fire" als nettes Album für Zwischendurch abtun, wenn da nicht die subtile und virtuose Saitenarbeit wäre, die man beim ersten Hören gar nicht so erkennt. Da werden nicht einfach nur Riffs runtergezockt, sondern da findet sich durchaus zuhörenswerte Abwechslung, die oft ungerechterweise im Hintergrund agieren muss, die den Songs aber eine weitere, künstlerische Ebene gibt.
Ansonsten kredenzen uns BOY HITS CAR 14 Tracks zwischen wuchtig und ruhig ohne jeden Ausfall, aber auch fast ohne besonderen Höhepunkt. Fast, weil ganz am Ende ein Fünfzehnminüter folgt, der so gar nicht in den Kontext des Albums passen will. Viel Percussion und gepflegte Muße bei der Entwicklung des Songs wirken interessant und im Gesamtbild außergewöhnlich, und wäre da nicht die einminütige (fast) Pause, die gehörig nervt, wäre 'Rhythmical Gestures' ein großes Lob statt nur einer wohlwollenden Bemerkung wert.
Wer es also melodisch mag, ohne dass es seicht ist, und wer den über dreißig Jahre alten Herren die doch recht junge Musik abnimmt, liegt bei diesem Feuer ganz richtig. Schön gemacht. Ich glaube, die drei selbst veröffentlichen Vorgänger sollte ich mir mal besorgen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger