BOYSETSFIRE - Tomorrow Come Today
Mehr über Boysetsfire
- Genre:
- Melodycore
- Label:
- Epic
- Release:
- 31.03.2003
- Eviction Article
- Last Year's Nest
- Full Color Guilt
- Bathory's Sainthood
- Dying On Principle
- Handful Of Redemption
- Release The Dogs
- Foundation To Burn
- Management Vs. Labor
- High Wire Escape Artist
- White Wedding Dress
- On In Five
BOYSETSFIRE sind recht schwierig. Nicht dass das amerikanische Quintett mit stilistischen Achterbahnfahrten oder vertrackten Kompositionen zum Alptraum eines jeden Rezensenten würde, vielmehr ist die Truppe nur bedingt mit Genrekollegen wie IGNITE, die ebenfalls melodische Hardcore-Elemente (Emocore) mit New/Old-School-Hardcore mischen, vergleichbar.
Zum einen hat der BSF-Sound - auf "Tomorrow Come Today" noch deutlicher als auf dem 2000er-Vorgänger "After The Eulogy" - noch einen großen Hang zum Alternative Rock-Sektor, weshalb man die Band getrost als eher mainstream-orientiert nennen kann, zum anderen polarisiert der Fünfer mit seinen politischen Ansichten gerade in Zeiten wie diesen sehr.
BSF sind allesamt Anhänger und Befürworter der kommunistischen Partei in den US of A, machen keinen Hehl daraus und verbraten ihre weltpolitischen Ansichten auch stets in den Lyrics.
Darüber soll sich nun jeder seine eigene Meinung bilden, ich persönlich finde es gut, dass sich die Band offensichtlich viele Gedanken über die heutige Gesellschaft macht. Inwiefern ein Provinzami die Vorzüge des Kommunismus überhaupt beurteilen kann, sei mal dahingestellt. Aber alleine schon die Tatsache, dass die Band der amerikanischen Gesellschaft recht oft den Spiegel vorhält, ist lobenswert.
Zurück zur Musik: BSF haben wenn überhaupt nur eine minimale Kurskorrektur vorgenommen, die richtig heftigen New-School-Hardcore-Hämmer vom Vorgänger findet man leider gar nicht mehr auf "Tomorrow Come Today", in jedem Song wird zumindest beim Refrain mit cleanem Gesang gearbeitet. Schade, denn die Auslotung der bandeigenen musikalischen Extreme war bisher das, was mir an BSF besonders gut gefallen hatte.
Aber auch so knallen Songs wie der recht heftige Opener 'Eviction Article' oder das nicht minder treibende 'Dying On Principle' sowie die Hardcore-Granate 'Release The Dogs' sehr ordentlich, wobei man - oder zumindest ich - sich aber wünscht, dass der charismatische Fronter Nathan Gray des öfteren mal wieder shoutet.
Neben den eher aggressiven Songs gibt's selbstredend noch einige Emocore-Perlen wie etwa 'Last Year's Nest' oder 'Handful Of Redemption', die mit sehr gut gelungenen Singalong-Refrains und einer Familienpackung an tollen Melodien 'ne Menge Spaß machen.
Sänger Nathan hat des weiteren noch gut an seiner Stimme gefeilt und klingt so bei den ruhigen, eher nach Alternative Rock klingenden Songs manchmal gar ein wenig wie ein kleiner Ed Kowalczyk (LIVE) - alle Achtung.
Zusammengefasst läßt sich sagen, dass BOYSETSFIRE mit "Tomorrow Come Today" fast nahtlos an das überragende "After The Eulogy" anknüpfen, und trotz der m.E. ein wenig zu kurz kommenden heftigen Seite/Aggression dem Hörer eine feine Mischung aus melodischem Hardcore der neuen Schule und tollen, alternativ rockenden Hymnen bieten. Macht Spaß, das Teil.
Anspieltipps: Eviction Article, Last Year's Nest, Dying On Principle, Handful Of Redemption
- Redakteur:
- Rouven Dorn