BRAINSTORM - Downburst
Mehr über Brainstorm
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 25.01.2008
- Falling Spiral Down
- Fire Walk With Me
- Stained With Sin
- Frozen
- End In Sorrow
- Redemption In Your Eyes
- How Do You Feel
- All Alone
- Surrounding Walls
- Crawling In Chains
- Protect Me From Myself
BRAINSTORM sind mittlerweile eins der Aushängeschilder der deutschen Metal-Szene. Hier zeigt sich, dass sich langjährige harte zielstrebige Arbeit und Durchhaltevermögen auszahlen können. Wo bisher allerdings fast ausnahmslos Lobhudelei der Presse berechtigt die hohe Qualität und diese langjährige Arbeit von BRAINSTORM würdigte, kommen seit "Soul Temptation" auch kritische Stimmen aus dem Fanlager auf, die die Abwechslung von Platten wie "Unholy" vermissen. Die Wahrheit liegt wie so oft letztlich am Geschmack des einzelnen Hörers.
BRAINSTORM haben mit "Downburst" - wie man es von ihnen gewohnt ist - ein in allen Belangen hochprofessionelles Album eingespielt. Besonders erwähnenswert ist wie immer die Gitarrenfraktion, die fast in jedem Song richtig treibende Power-Riffs aus dem Ärmel schüttelt ('Stained With Sin', 'How Do You Feel'), die groovesicher von Drums und Bass unterstützt werden. Andy B. Franck singt technisch wie immer einwandfrei und konzentriert sich bei den meisten Songs eher auf eine mittlere Tonlage, um nur manchmal nach oben auszubrechen. Das steht seiner Stimme ganz gut. Er weiß genau, wie er seine Stimme einsetzen muss. Was allerdings jedenfalls für meinen Höreindruck etwas fehlt, ist die Hingabe, das zu fühlen, was er gerade singt. Die Melodien und Gesangsführung sind ähnlich wie die von Stücken der Vorgängerscheiben (z. B. 'Falling Spiral Down').
Der Sound ist sehr druckvoll und dicht. Leider an vielen Stellen zu dicht, da - aus welchen Gründen auch immer - zu viele Stellen mit Keyboard-Flächen, Sounds und ähnlichem Schnickschnack, der nur in den wenigsten Fällen dem Song dienlich ist, zugesteckt worden sind. Live werden die Nummern bestimmt noch besser klingen.
Über die Jahre haben BRAINSTORM ihre Stärken erkannt, laufen aber mittlerweile Gefahr, sich zu wiederholen. Die in den Anfängen noch etwas stärker ausgeprägte Experimentierfreude ist nicht mehr vorzufinden und so wird die spätestens auf "Metus Mortis" entworfene Formel für geile, live funktionierende Powersongs der Marke BRAINSTORM nur unwesentlich weiterentwickelt. Viele Fans wird das vielleicht nicht stören, und Metal-Hörer, die BRAINSTORM noch nicht kennen, können sich ohne Vorbehalte jede BRAINSTORM-Platte anhören, ohne enttäuscht zu werden. Wenn jedoch die Entwicklung einer Band, die glücklicherweise, was in der heutigen Zeit besonders hoch angerechnet werden muss, in den letzten Jahren nur wenige Besetzungswechsel hatte, beim Songwriting zu sehr auf Nummer sicher geht, dann muss das einfach neben der berechtigten Lobhudelei auch erwähnt werden, egal ob die Band RUNNING WILD, STRATOVARIUS, AXEL RUDI PELL oder eben BRAINSTORM heißt.
Auch wenn mir diese Review schwer gefallen ist, da ich mich als Fan der Band sehe, kann ich die Kritik-Punkte nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Unterm Strich bleibt damit ein gutes und hervorragend gespieltes Album von BRAINSTORM, was bestimmt keinen Fan der Band enttäuscht, der sich an den erwähnten Punkten nicht stört.
Laut Presseangaben sollen auf der Digi-Version noch zwei weitere Songs vorhanden sein. Auf meiner vorliegenden Promo-Version findet sich eine geringfügig andere Reihenfolge der Tracks und es fehlt von den o. g. Titeln lediglich 'Crawling In Chains'.
Anspieltipps: Stained With Sin, End In Sorrow, How Do You Feel, Protect Me From Myself
- Redakteur:
- Tilmann Ruby