BRAINSTORM - Soul Temptation
Mehr über Brainstorm
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 30.06.2003
- Highs Without Lows
- Doorway To Survive
- The Leading
- Nunca Nos Rednimos
- Fading
- Trinity Of Lust - Shiva´s Tears
- Trinity Of Lust - Fornever
- Trinity Of Lust - Soul Temptation
- Dying Outside
- To The Head
- Rising
Ein Königreich für eine schlüssige Begründung, warum BRAINSTORM trotz erstklassiger Veröffentlichungen und exzellenter Bühnendarbietungen auf den endgültigen Durchbruch immer noch warten müssen. Vielleicht erwächst der Band der größte Nachteil ja ausgerechnet aus der bedeutsamsten ihrer zahllosen Qualitäten, nämlich dass es sich bei ihren Scheiben um klassische Grower handelt; Alben also, die man nicht schon nach dem zweiten Hördurchgang mitpfeifen (und nach dem siebten auf Nimmerwiedersehen zu all dem Fast Food ins CD-Regal verfrachten) kann, sondern in die man sich buchstäblich erst hineinarbeiten, -fühlen, -denken muss, die man mit jedem Hören mehr ins Herz schließt, mit denen man sich monatelang beschäftigen kann und die man schließlich behutsam in diejenige Ecke der Tonträgersammlung stellt, welche für die wahren Dauerbrenner, die UnverschleißbarenUnabsteigbarenUnkaputtbaren reserviert ist.
Mag sein, dass solch nicht ganz so zugängliche Kost nicht nach dem Geschmack der breiten Masse ist, dass sich die Power Metaller deswegen noch nicht im oberen Tabellendrittel der Heavy Metal-Bundesliga wiederfinden. Und doch, dies wird sich mit "Soul Tempation" definitiv ändern, denn diese neuerliche, selbst dem bärenstarken "Metus Mortis"-Vorgänger noch überlegene Granate sollte dafür sorgen, dass sich die Schwaben bald auf Augenhöhe mit den nationalen Größen des Geschäfts befinden werden.
Noch variabler ist das elegante Kraftfutter des Quintetts geworden, noch fließender sind die Übergänge zwischen europäischen und amerikanischen Elementen, noch flexibler und ausdrucksstärker singt Goldkehlchen Andy B. Franck den Großteil der Konkurrenz in Grund und Boden. Noch abwechslungsreicher das Songwriting, noch mehr Dampf, Melodie, Spielfreude, noch raffinierter, ja stellenweise progressiver, die Arrangements und noch wuchtiger die Produktion von Achim Köhler (u.A. PRIMAL FEAR). Eine Steigerung hier, ein Plus dort, ein Mehr da: Noch, nöcher, am nöchsten!
Kurzum: Wem anspruchsvoller, eigenständiger und charismatischer Heavy/Power Metal auf hohem handwerklichen Niveau in irgendeiner Weise am Herzen liegt, der vertraue dem Urteil des mächtig enthusiasmierten Rezensenten und kümmere sich zackzack um den Erwerb dieses bis dato heißtesten Anwärters auf den Titel der besten traditionellen Metalscheibe des Jahres. Punkt.
Anspieltipps: Highs Without Lows; Doorway To Survive; Fornever
MP3: Highs Without Lows
- Redakteur:
- Rainer Raithel