BRANNTHORDE - Auf Teufel komm raus
Mehr über Brannthorde
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Astat Entertainment
- Release:
- 12.05.2015
- Der Verweser
- Taufe in Feuer
- ahd. Fleisc
- Erleuchtung
- Staub
- Dunkles Grün
- Der erste Schnee
- Durch das Finster
- Der alte Hass
- Pendulum
- Ewige Angst
Auf zur Attacke!
Hier werden keine Gefangenen gemacht - dabei wäre so manche Geisel vielleicht hilfreich gewesen, um den einen oder anderen Schritt im Songwriting zu überdenken. Bei BRANNTHORDE toben sich die beiden FUCK YOU AND DIE-Recken Roman Hilser und Giuliano Barbieri wesentlich finsterer aus als bei ihrer anderen Band, wollen die Kompromisslosigkeit des FYAD-Sounds aber auf alle Fälle mitnehmen. Die Idee ist durchaus interessant, die Umsetzung gerade in der ersten Hälfte des neuen Albums "Auf Teufel komm raus" allerdings weniger prickelnd. Denn im Grunde genommen wird hier nur ziemlich monoton geblastet und geballert; echter Tiefgang ist in Nummern wie 'Teufe in Feuer' und 'Der Verweser' nicht geboten.
BRANNTHORDE versteht sich als pure Black-Metal-Attacke mit etwas fetterer Produktion, und das hat sicherlich seinen Reiz. Wenn die schwarz gefärbte Brachialgewalt über einen hereinbricht, will man sich erst einmal ergeben und ihr verfallen. Doch es dauert nicht wirklich lange, bis die kalkulierte Formel ihre Grenzen erreicht - und genau dies ist der Fall, wenn Melodie, Aggressivität und Fast-Forward-Drängen nicht mehr in der gleichen Spur laufen.
Doch die BRANNTHORDE ist zu mehr fähig als die ersten Songs von "Auf Teufel komm raus" offenbaren. Man nehme zum Beispiel den überlangen Rausschmeißer 'Ewige Angst', der in seiner gesamten Fülle zwar auch nicht zwingend eine Offenbarung ist, im Rahmen von gezielten Tempoverschiebungen und epischen Zwischenspielen aber zeigt, dass die Geschwindigkeit nicht alles ist, was Black Metal erhaben klingen lässt. Barbieri sollte sein Handwerk bei DER WEG EINER FREIHEIT gelernt haben; Teile davon finden sich auch hier, aber das Ganze ist nicht so rund wie bei den letztgenannten Emporkömmlingen.
Es ist alles ein bisschen zu stumpf; die Gradlinigkeit harmoniert nicht mit dem Anspruch, auf Albumdauer zu unterhalten. Und so hasserfüllt die elf Songs auch klingen mögen: Vollends überzeugen kann lediglich ein Drittel der neuen Materie!
Anspieltipps: Durch das Finster, Der alte Hass
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes