BRANT BJORK - Tao Of The Devil
Mehr über Brant Bjork
- Genre:
- Stoner Rock / Desert Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 30.09.2016
- The Gree Heen
- Humble Pie
- Stackt
- Luvin'
- Biker No. 2
- Dave's War
- Tao Of The Devil
Der Wüste Kaliforniens so nah ...
BRANT BJORK und Stoner Rock, das gehört zusammen wie Pech und Schwefel, immerhin ist der Multi-Instrumentalist einer der Gründer der Genre-Väter KYUSS. Nach seinem Ausstieg bei den stilprägenden Kaliforniern im Jahr 1993 schloss sich Bjork vorerst als Drummer den Kollegen von FU MANCHU an, bevor er sich ab 2001 großteils seiner Solo-Karriere verschrieb, in deren Rahmen er ebenfalls als Sänger und Gitarrist auftritt. Zusätzlich besitzt er inzwischen mit Low Desert Punk auch ein eigenes Label und fungiert zwischendrin auch immer wieder als Produzent. Ein echtes Multitalent also, dessen Fokus aber auch nach mittlerweile 26 Jahren im Geschäft noch immer auf der Musik liegt und dessen elftes Soloalbum "Tao Of The Devil", das er erneut mit seiner Low Desert Punk Band aufgenommen hat, dieser Tage erscheint.
Stilistisch ist sich Bjork dabei über all die Jahre hinweg treu geblieben, sodass auch die aktuelle Scheibe wieder den Charme einer entspannten Jam-Session in der Wüste Kaliforniens versprüht. Doch auch die staubtrockenen Riffs der Marke KYUSS kommen natürlich nicht zu kurz, was bereits der munter groovende Opener 'The Gree Heen' eindrucksvoll unter Beweis stellt. Mit seinen fetten Riffs und den feinen Improvisationen verkörpert der Track praktisch die Quintessenz des Stoner Rocks und ist zugleich musikgewordene Coolness. Selbiges gilt auch für das folgende 'Humble Pie', das ebenfalls mit treibendem Wüsten-Riffing überzeugt, bevor es mit 'Stackt' deutlich morderner wird. Hier blitzt dann auch ein wenig der Sound von Josh Hommes aktueller Band QUEENS OF THE STONE AGE auf, was dem ansonsten etwas klassischeren Stoner-Gesamtbild des Silberlings allerdings nur eine weitere Facette verleiht und keineswegs deplatziert wirkt.
Ganz ohne Durchhänger kommt Bjork aber auch auf "Tao Of The Devil" nicht ganz über die Runden, denn gerade im hinteren Teil des Langeisens übernehmen die improvisierten Sessions doch zu sehr die Überhand. So mögen der ausgedehnte Mittelteil von 'Dave's War' oder das psychedelische Intro zum Titeltrack im schwitzigen Proberaum nach einer blendenden Idee geklungen haben, im heimischen Wohnzimmer sorgen diese Passagen allerdings eher für ein Gefühl der Langeweile und werden wohl erst in der Live-Version auch die gewünschte Wirkung entfalten.
Trotzdem bleibt "Tao Of The Devil" unter dem Strich ein weiterer feiner Release in der nahezu makellosen Diskographie des BRANT BJORK. Wer auf schwere Riffs, entspannten Groove und das echte Palm-Desert-Feeling steht, der wird kaum um diese Scheibe herumkommen. Aber auch sämtlichen Neueinsteigern im Bereich des Stoner Rocks kann ich den Silberling nur wärmstens Empfehlen, denn auch nach all den Jahren gehören die inzwischen verstreut agierenden Ex-Mitglieder von KYUSS zur absoluten Speerspitze des Genres.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs