BRANT BJORK TRIO - Once Upon A Time In The Desert
Mehr über Brant Bjork Trio
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Duna Records
- Release:
- 20.09.2024
- U.R. Free
- Backin' The Daze
- Higher Lows
- Down The Mountain
- Magic Surfer Magazine
- Sunshine Is Making Love To Your Mind
- Rock And Roll In The Dirt
- Astrological Blues (Southern Californian Girl)
- Do You Got Some Fire
Gewohnt solider Langspieler des Wüstenrock-Meisters.
Wenn es in der Wüste Kaliforniens musikalisch gefällig staubt, dann ist Brant Bjork meist nicht weit entfernt. Als Gründungsmitglied der legendären Rocker KYUSS gehört er praktisch zu den Vätern des Stoner-Rock-Genres, doch auch seit dem Ende der Wüstenanbeter hat Brant mit FU MANCHU, VISTA CHINO und vor allem auch als Solokünstler, wo er aktuell unter dem Banner BRANT BJORK TRIO operiert, immer noch mächtig viel wohlklingenden Staub aufgewirbelt. Da es den Amerikaner dabei auch spätestens alle zwei Jahre in den Finger zu jucken scheint, steht uns nach "Bougainvillea Suite" aus dem Jahr 2022 mit "Once Upon A Time In The Desert" dieser Tage das nächste Studioalbum ins Haus.
Neben Mr. Bjork komplettieren dabei Schlagzeuger Ryan Güt und Basser Mario Lalli, der auch schon bei diversen Desert Sessions mitgewirkt hat, das Line-up, während der Bandkopf und Namensgeber in die sechs Saiten greift und den Gesang übernimmt. Dass uns musikalisch dabei keine Überraschungen erwarten dürften, sollte angesichts der bisherigen Karriere klar sein und so rockt schon der Opener 'U.R. Free' in bester Stoner-Rock-Manier aus den Boxen, wobei die Nummer von einem ungewohnt flotten und eingängigen Riff lebt, das sich als Konstante durch eine durchaus starke Nummer zieht. Neben der gewohnten musikalischen Klasse ist es dabei von Beginn an die Produktion der Scheibe, die mich mit ihrer eigentümlichen Platzierung der Instrumente sehr positiv überrascht. Anstatt nämlich die Gitarren im Studio zu doppeln, bekommen wir in großen Teilen einen herrlich organischen Sound serviert, bei dem der Bass aus dem linken Kopfhörer wummert, die Gitarren den rechten Teil des Stereobilds bevölkern, während sich Schlagzeug und Gesang das Zentrum teilen. Solch einen Mix würde man ansonsten bei einem Konzert oder einem Livealbum erwarten, mir persönlich gefällt das dadurch begünstigte rohe Klangbild aber unheimlich gut, passt es doch perfekt zum rauen Charakter der dargebotenen Songs.
Bei selbigen liefert das Trio dann auch kompositorisch auf sehr hohem Niveau ab, wobei mir vor allem der bereits erwähnte Opener, 'Higher Lows' und auch das eher sperrige 'Rock And Roll In The Dirt' besonders gut gefallen. Ebenfalls gelingt eine coole Nummer für die nächste Autofahrt mit entspannten Beat und sonnigem Gemüt in 'Backin' The Daze' sehr gut, weswegen ich euch diese Nummer ebenfalls als Anspieltipp ans Herz legen würde. Trotz der durchweg guten Unterhaltung, die "Once Upon A Time In The Desert" auf der gesamten Distanz bietet, komme ich nicht umhin, zumindest etwas Enttäuschung zu empfinden. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Brant Bjork in seiner langen Karriere schon an so vielen stilprägenden und legendären Alben beteiligt war, denn in Referenz zu "Blues For The Red Sun" oder "Welcome To Sky Valley" wirken die neuen Songs einfach nicht so bedeutsam und monumental wie die Klassiker der Neunziger.
Nun, ein weiterer Meilenstein von Mr. Bjork ist im gesetzten Alter wahrscheinlich auch etwas zu viel erwartet, weshalb ihr meinen gerade genannten Kritikpunkt gerade als eingefleischte Anhänger und Anhängrinnen des Stoner Rocks auch links liegen lassen könnt. In Sachen staubtrockener Rockmusik ist nämlich auch "Once Upon A Time In The Desert" wieder ein Vollbedienung, die definitiv ein Ohr verdient, zwar nicht als Klassiker in die Geschichtsbücher eingehen wird, gleichzeitig aber auch locker in der ersten Stoner-Liga mitspielt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs