BRAVE THE WATERS - Chapter II: Days Of Solitude
Mehr über Brave The Waters
- Genre:
- Post Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.02.2019
- Endless Pursuit
- Above The Broken Clouds
- Written In Stone & Locked Away
- To Be Alone
- Transcending Horizons
- Vague Shadows
- Trials Of The Sunken Swamp
- Out Of Nowhere
- Maze Of Winding Roads
- Arrival At The Gates Of Torment
Traumwelten mit melancholischer Dominanz
Die zweite BRAVE THE WATERS-Scheibe ist ein weiterer Exkurs in die Welt des instrumentalen Post Rocks, allerdings auch mit einigen Haken und Ösen. Denn je weiter man sich in die Welt der verproggt-verträumten Klänge hineinziehen lässt, desto stärker wird irgendwann das Gefühl, dass die Truppe aus New York sich nicht mehr gezielt weiterentwickeln kann. Die Songs sind von einer extremen Melancholie gekennzeichnet, sie bieten derweil wunderschöne Harmonien und sind in einem rein akkustischen Settting auch etwas für die Singer/Songwriter-Sparte, bewegen sich aber gereade im letzten Drittel von "Chapter II: Days Of Solitude" nicht mehr sonderlich weit - und das entpuppt sich bei mehrmaliger Beschallung dann doch als kleines Problem.
Bis man alledings zu dieser Erkenntnis kommt, haben die amerikanischen Musiker schon eine Menge richtig gemacht. Die Songs sind von feinen Spannungsbögen umgeben, sie haben nachvollziehbare, manchmal auch mitreißende Harmonien und lassen sich in ihrer verträumten Spielart auch nie und nimmer aus der Ruhe bringen. Allerdings erkennt man beizeiten ein Muster, vor allem bei den wiederkehrenden Melodien, die nur sehr vage abgewandelt werden und zuletzt eben auch nicht mehr mit kreativen Impulsen nachsteuern können. Die zweite Scheibe ist relaxt, sie bringt eine Menge Entspannung, doch das letzte packende Momentum, das erreicht "Chapter II: Days Of Solitude" leider nicht - und genau das ist auch die Hürde, die BRAVE THE WATERS noch meistern muss, um von einer wirklich guten Combo zu einer Ausnahmeband zu werden.
Wer jedoch gerne mal in andere Welten abtauchen möchte und sich dabei nicht von zu starken Emotionen steuern lassen will, wird in den zehn Songs eine Menge Input bekommen. "Chapter II: Days Of Solitude" hat dieses gewisse Etwas - nur ist es nicht allerorts gleich stark ausgeprägt. Für geschundene Seelen und überbelastete Charaktere ist die Scheibe aber dennoch ein krasser Gegenpol zum hektischen Alltag und als solcher auch ein Genusserleben der besonderen Art. Nur eben noch ausbaufähig...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes