BRAVE, THE - Lost In Retrospect
Mehr über Brave, The
- Genre:
- Progressive
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Femme Metal
- Something To This
- Driven
- Hold On
- Words
- Before Nightfall
- Trapped Inside
- Candles In The Dark
- Dark Waters
- To Dream Again
- Surrender
- To Dance By Moonlight
- Remember The Stars
- Blue Skies
- Passages
Musik zum Abtauchen? Mit einer wundervollen Frauenstimme? Jetzt verzaubern lassen.
Schlaue Idee, die grandiose Band THE BRAVE, welche bereits seit 2001 regelmäßig Alben veröffentlicht, mit einer "Best Of" einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. Denn obwohl die bisherigen Scheiben allesamt von der Presse abgefeiert worden sind, fristet die Band, in der nebenbei auch noch zwei Musiker der Doom-Legende WHILE HEAVEN WEPT spielen, ein absolutes Schattendasein.
Wenn man sich die vierzehn Songs des Albums anhört, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass THE BRAVE nur deshalb so unbekannt sind, weil ihre Scheiben so schlecht zu bekommen waren. An der musikalischen Klasse kann es nämlich nicht liegen. Getragen von der einfühlsamen Stimme der Sängerin Michelle Loose, verzaubert die Band den Hörer bereits beim ersten Durchgang. Parallelen zu ALL ABOUT EVE, THE WISHING TREE oder THE GATHERING werden wach, ohne dass THE BRAVE diese in irgendeiner Weise kopieren würde. Es ist vielmehr die verträumte, teils folkloristisch anmutende Atmosphäre, die die Band ausstrahlt. Man legt den Silberling auf und ist sofort gebannt. Von der Stimme, die gleichzeitig kraftvoll und zerbrechlich wirkt. Aber auch von dem musikalischen Netzwerk, das voller Melodien steckt, die ineinander verwoben zu sein scheinen und daher erst durch mehrfaches Hören zur vollen Entfaltung kommen. Obendrein erfreut natürlich auch der exzellente Einsatz der Solo-Violine an allen Ecken und Enden.
Dabei zeigt diese Compilation die Entstehung der Band beinahe rückwärts auf. So stammen die ersten drei Kompositionen vom letzten Werk "Monuments" (2008), während kurz vor dem Ende sogar zwei Nummern der Vorläuferband ARISE FROM THORNS zu finden sind. Dabei fällt auf, dass die Band mit der Zeit etwas härter wurde, was in erster Linie in der Gitarrenarbeit nachzuhören ist. Auf den früheren Werken beherrschen akustische Saitenklänge das Gesamtbild, was natürlich dazu führt, dass diese tolle Stimme noch mehr im Vordergrund steht als es auf "Monuments" der Fall ist. Ein Umstand, den ich natürlich nicht als Manko werten kann.
Wer sich auf eine verträumte Reise begeben möchte und dazu den richtigen Soundtrack sucht, ist bei THE BRAVE exzellent aufgehoben. Hier gibt es keinen mäßigen Song, jeder Track ist faszinierend, spannend und trotzdem einlullend. Ich bin total begeistert.
Anspieltipps: Something To This; Driven; Passages; Before Nightfall; Remember The Stars
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae