BRAZEN ABBOT - My Resurrection
Mehr über Brazen Abbot
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Frontiers/Soulfood
- Release:
- 06.06.2005
- My Resurrection
- Bad Madman
- Godforsaken
- Dreams
- Flyin' Blind
- Another Day Gone
- More Than Money
- The Shadows
- Beggar's Lane
- Rage Of Angels
- Lost
- Shades Of Grey
Gute zwei Jahre Zeit ließ sich der nach Finnland ausgewanderte Bulgare Nikolo Kotzev, um den Nachfolger von "Guilty As Sin" einzuspielen. Wie gewohnt, hat er dafür wieder einige Sänger um sich geschart. Dabei sind Göran Edmann (früher bei YNGWIE MALMSTEEN) und Joe Lynn Turner (u. a. DEEP PURPLE, RAINBOW, HTP) schon von den vorherigen Silberlingen bekannt. Zum ersten Mal mit dabei sind Tony Harnell (TNT) und Eric Martensson (ECLIPSE).
Ebenso das erste Mal dabei ist das 31-köpfige Streichorchester aus Sofia, welches fast auf dem gesamten Album zum Zuge kommt. Allerdings nimmt es dabei eher einen flankierenden als einen dominierenden Part ein. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist sicherlich, dass die zwölf abwechslungsreichen Hardrocknummern live auch ohne Orchester wunderbar funktionieren werden. Dennoch finde ich es schade, dass Nikolo Kotzev die Möglichkeiten des Orchesters nicht vollständig ausgenutzt hat. Gerade bei den balladesken Songs wie 'Another Day Gone' oder 'Dreams' hätte ich mir eine noch stärkere Präsenz der Streicher gewünscht. Viel besser ist in der Hinsicht 'The Shadows', das nicht nur mit schönen Streichern, sondern auch mit toller Stimme und feinen Melodien glänzen kann. Da ist es zweitrangig, dass die Grenze zum Kitsch etwas häufiger als einmal gekratzt wird.
Doch nicht nur in diesem Punkt habe ich etwas zu bemängeln. Auch kann das Songmaterial diesmal nicht durchgängig den sonst üblichen, hohen Standard halten. Das relativ stumpf rockende, an AC/DC und THUNDER erinnernde 'More Than Money' klingt reichlich unspektakulär und wird nur von Joe Lynn Turners Stimme gerettet. 'Beggar's Lane' – gesungen von Goran Edman – hat einen arg kitschigen und hundertfach gehörten Refrain und auch das im Midtempo rockende 'Lost' – hier mit Tony Harnell am Mikro - kann mit seinem spannungsarmen Aufbau nicht gänzlich überzeugen.
Im Gegensatz dazu stehen der formidable, flotte Opener 'My Resurrection', das bereits lobend erwähnte 'The Shadows' und der gefühlvolle Abschlusstrack 'Shades Of Grey'. Der Rest ist meist überdurchschnittliche, aber eben nicht überwältigende Hardrockware.
Bleibt unterm Strich eine Stunde Hardrock mit genügend Licht aber auch mehr Schatten, als man gewohnt ist. Aus dem Hause Kotzev kann man das wohl als Enttäuschung werten, auch wenn Fans der Band schon wegen des Titeltracks zugreifen können.
Anspieltipps: My Resurrection, The Shadows, Shades Of Grey
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk