BREACH THE VOID - The Monochromatic Era
Mehr über Breach The Void
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Coroner Records
- Release:
- 11.10.2010
- Propagate
- Subversive Mind
- Retribution Engine
- Customized Genotype
- Falling
- Digital Structure
- EC-10
- Ruins
- Spirals
- System Failure
Verschwommener Mix aus schwedischen Elementen.
BREACH THE VOID fühlen sich Bands wie FEAR FACTORY und MNEMIC sehr nahe. Grundsätzlich mag dies auch kein Trugschluss sein, denn immerhin verknüpfen die Eidgenossen melodisch-futuristisches Songwriting mit stampfenden Gitarren und einzelnen, brachialeren Eruptionen. So weit, so gut - zumindest bis hierhin. Doch auf dem Papier wird eben nicht deutlich, dass das Quartett es bei der Verwendung von Synthesizern so manches Mal übertreibt und die Songs gelegentlich zur verqueren Ansammlung ganz unterschiedlicher Elemente treibt. Geschehen ist dies nämlich nun auf dem neuen Album "The Monochromatic Era", welches die Band drei Jahre nach ihrer Gründung zur Diskussion stellt.
Das schweizerische Quartett leidet ferner unter einer anderen, ganz prägnanten Schwäche: Es fehlt an allen Ecken und Enden an eigenständigen Parts. Von Beginn an lauern Einflüsse von Gruppen wie SCAR SYMMETRY und den melodischeren Auswüchsen aus dem SOILWORK-Katalog. Jede Note ist typisch schwedisch, jeder Break berechnend, jede melancholische Phase ein Alibi, welches man in den ersten beiden Songs noch als originell abnimmt, später aber ebenso in die Kalkulation aufnehmen kann wie das phasenweise sehr uninspirierte Songwriting.
Oftmals hat man das Gefühl, BREACH THE VOID müssten in jedem Song bestimmte Elemente abdecken, damit das eigene Ego zufriedengestellt ist. Als da wären der brutale Start, der plötzliche Wandel zu melodischeren Passagen und schließlich ein Stückchen Unkonventionalität im Refrain - auch hier lassen SCAR SYMMETRY grüßen. Doch die Masche funktioniert von der ersten Sekunde an überhaupt nicht, da sich das Material trotz der progressiven Einsprengsel zu leicht durchschauen lässt und die aufgesetzten Tempowechsel ebenso lahm erscheinen wie die erzwungene Dynamik. Es geht vielleicht manchmal auch darum, auf Biegen und Brechen anders zu sein, doch gerade das gelingt nur sehr, sehr selten. Hinzu kommt schließlich, dass Modern-Metal-Hofproduzent Tue Madsen der Scheibe noch klar seinen Stempel aufgedrückt hat und beim Mastering genau jene Schublade geöffnet hat, in die schon so viele seiner Schützlinge hineingepurzelt sind. Nein, beim besten Willen und bei allen erkennbaren Ambitionen: Wenn moderner Metal so definiert sein soll wie auf "The Monochromatic Era", dann bleibe ich lieber ein Ewiggestriger!
Anspieltipps: EC-10, Spirals
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes