BRETUS - Aion Tetra
Mehr über Bretus
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ordo MCM
- Release:
- 27.09.2019
- The Third Mystic Eye
- Priests Of Chaos
- Prisoner Of The Night
- Aion Tetra
- Deep Space Voodoo
- Mark Of Evil
- Cosmic Crow
- Fields Of Mars
- City Of Frost
Stimmungsvoller Traditions-Doom.
Offiziell bereits seit neunzehn Jahren existiert die italienische Kapelle BRETUS. Im gemächlichen Doom-Tempo steht mit "Aion Tetra" allerdings erst das vierte Album an. Das Album fand eher zufällig den Weg in meinen Stapel, aus purer Unkenntnis kann ich also nicht weiter auf das bisherige Oevre der kalabrischen Band eingehen. Dabei scheint sich eine eingehendere Beschäftigung allerdings zu lohnen.
Das tolle Cover weckt dabei schon froheste Erwartungen. Mystisch, gruselig, zwielichtig mutet das Bild an, ein toller erster Eindruck und Wegbegleiter während der folgenden Dreiviertelstunde. BRETUS spielt sehr traditionsbewussten Doom Metal, der tief in den Siebzigern verwurzelt ist. Nicht selten groovt man auf BLACK SABBATH-Wellenlänge und auch PENTAGRAM ist nicht zu weit weg. Ein guter Schuss Stoner Rock steckt zudem noch drin. Textlich befasst man sich wohl mit Lovecraft und anderen Horrorthemen, die lyrischen Ergüsse liegen mir allerdings nicht vor.
Genug zur Einordnung, kommen wir zum Album selbst. In den Mittelpunkt drängt sich geradezu Sänger Zagarus, dessen hohe Stimme nebst immer mal wieder eingesetztem und schönem Vibrato immer wieder als Ankerpunkt fungiert. Da kann einem schon mal Glenn Danzig vor dem geistigen Auge erscheinen. Die Gitarre dröhnt standesgemäß ordentlich und die luftige Produktion kommt dem dynamischen Bassspiel sehr zugute. Grundsätzlich hört man vor allem den Saitenbedienern ihren Erfahrungsreichtum an. Nein, das klingt keineswegs abgestanden, sondern songdienlich. Kein wahlloses Solieren, keine dröhnend-nervigen Fuzzfahrten. In erster Linie wird hier gnadenlos gerifft.
Daraus entstehen dann so feine Stücke wie etwa das kompromisslose Brecheisen 'Prisoner Of The Night', der definitiv zum besten gehört, was ich dieses Jahr an Doom Metal gehört habe. Oder der gruselige Ohrwurm 'Cosmic Crow', zu dem auch ein Video veröffentlicht wurde. Auch sonst ist kein Ausfall unter den acht Songs (der Titelsong ist lediglich ein hübsches akustisches Zwischenspiel) auszumachen. Wer diesen Herbst also noch eine ordentliche Portion zur Jahreszeit passender Musik vertragen kann, der sollte seine Finger Richtung BRETUS ausstrecken.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring