BRIDGE CITY SINNERS, THE - In The Age Of Doubt
Mehr über Bridge City Sinners, The
- Genre:
- Folk / Punk Rock / Rockabilly
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Flail Records
- Release:
- 12.07.2024
- Break The Chain
- Port Street Strut
- Midnight To Vice
- Heavy
- Doubt
- The Crawl
- End Of The War
- Crazy
- Spears And Blades
- Shame
- Sinner's Saloon
- Eye For An Eye
- The Good Ones
- Epilogue
Ein Blick über den Tellerrand bietet eine tolle Akustik-Party!
Eigentlich sind solche Empfehlungen ein Stich ins Herz für jeden Verfechter physischer Produkte, doch da eine Vielzahl von Rezensionsexemplaren nun mal über den digitalen Weg versendet wird bzw. die entsprechenden Links bei den renommierten Streaming-Portalen die Grundlage für das Kennenlernen eines neuen Albums sind, kann es gelegentlich ganz erfrischend sein, auch hier mal zu schauen, was die Dienste so anzubieten haben und wie sie ihre Künstler noch einmal besser ins Portrait setzen. Deshalb mag ich hier auch mal für einen kurzen Augenblick gegen meine eigentlichen Überzeugungen handeln und empfehlen, die neue Scheibe von THE BRIDGE CITY SINNERS im Erstkontakt bei Spotify anzutesten, denn hier bekommt man gleich auch noch zu jedem (!) Song einen tollen Videoclip dazu, der zumeist die besondere Atmosphäre während der Gigs der Truppe aus Portland, Oregon in den Mittelpunkt stellt.
Doch auch jenseits dieser Gimmicks ist es in jeglicher Form empfehlenswert, den manchmal ein wenig durchgeknallten Mix aus Country, Folk, Punk Rock und Rockabilly mit einem etwas intensiveren Blick über den Tellerrand aufzusaugen und einfach nur zu genießen, was die ausdrucksstarke Sängerin Libby Lux und ihre vier Mitstreiter auf "In The Age Of Doubt" so alles fabrizieren. Man stelle sich einfach mal vor, Tori Amos würde in einem imaginären Meeting mit Amy Winehouse ihr "American Doll Posse"-Album auflegen und die mittlerweile verstorbene Ikone davon überzeugen, ein gemeinsames Country-Projekt zu gründen. Das klingt sicherlich wirsch und eigenartig, vielleicht mag es im ersten Moment auch unpassend erscheinen, doch je tiefer man in diesen Gedankengang eintaucht, desto deutlicher machen sich die vierzehn Stücke von "In The Age Of Doubt" vor dem geistigen Auge bemerkbar und feiern eine wundervolle Party mit starken Singalongs, dem gesamten Folk-Instrumentarium, einer grundsätzlich etwas hysterischen Grundnote in der vokalen Performance und schließlich einer heimeligen Atmosphäre, bei der man sich zunächst entspannt zurücklehnt, dann aber selbst den Humpen füllt, um in die rein akustischen Hymnen einzusteigen.
"In The Age Of Doubt" bietet einen wirklich fantastischen Genre-Mix, sehr lebendig, dann aber auch wieder gerne intim und obendrein mit den besten Referenzen. Hoffentlich kommt die Band auch mal für ein Gigs nach Europa, um das Material livehaftig vorzustellen. Was ich hier gehört und in besagten Clips gesehen habe, hat mich voll und ganz überzeugt und manchmal sogar richtig umgehauen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes