BROKEN FATE - Fighters & Dreamers
Mehr über Broken Fate
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Lucky Bob Records
- Release:
- 24.02.2023
- Fighters And Dreamers
- Devil On Earth
- White Line
- When Does It Come
- Fight For That
- The Quiet Memories
- Eileen
- Hater
- Feel And Live That
- Always The Same
- What You Want
- Your Legend
- The Day Has Come
Solider Modern Metal ohne die ganz großen Hooklines.
Es gibt Bands, die sich einfach nicht so recht in eine musikalische Schublade stecken lassen wollen. Eigentlich ja eine sehr gute Sache, bescheinigt das doch eine gewisse Eigenständigkeit, und doch ist es eben für eine Rezension praktisch, Lesern und Leserinnen eine grobe Einschätzung dessen an die Hand geben zu können, was sie auf der jeweiligen Scheibe erwartet. Also werde ich mir angesichts des Drittwerks "Fighters & Dreamers" der Schweizer BROKEN FATE, das dem durchaus erfolgreichen Erstling "The Bridge Between" und "Reborn" aus dem Jahr 2018 folgt, doch wieder den Kopf zermartern, um den bunten stilistischen Blumenstrauß des Vierers halbwegs einzuordnen.
Hört man die eröffnenden Minuten des Openers und Titeltracks 'Fighters And Dreamers', könnten man erst einmal an HELLOWEEN denken, denn das hymnische Gitarren-Intro hätte so auch auf "Walls Of Jericho" gepasst. Spätestens zur Strophe biegen die Schweizer aber scharf in Richtung Thrash Metal ab, wobei die Growls von Fronter Tobias John Bänteli irgendwie eher in Richtung KILLSWITCH ENGAGE als METALLICA schielen und ein bisschen aus der Reihe fallen. Noch nicht komplett verwirrt? Dann übernimmt das der Refrain der Nummer, bei dem moderner Hard Rock serviert wird, dessen Hookline allerdings mit einer Reibeisenstimme in bester Lemmy-Kilmister-Manier serviert wird. Was auf dem Papier reichlich wild klingt, funktioniert in der Umsetzung gar nicht so schlecht, auch wenn der Opener nicht unbedingt ein Hit ist.
Und auch 'Devil On Eearth', das ganz mächtig in Richtung METALLICAs "Death Magnetic" schielt, und das eher rockige 'White Line' lassen gerade in puncto Gitarrenarbeit aufhorchen, doch auch hier zünden die Hooklines nicht so recht, weshalb mir weiterhin der Ankerpunkt fehlt, an dem ich Begeisterung oder den Wunsch nach einer weiteren Runde der Platte festmachen könnte. Überraschenderweise liefert selbigen aber die folgende Halbballade 'When Does It Come', die geschickt FAITH NO MORE mit SOUNDGARDEN verheiratet. Zu dem melancholischen Track passt auch Tobias' herbes Organ wunderbar und erstmalig höre ich hier einen richtigen kleinen Hit raus. Und auch im weiteren Verlauf sind es eher die ruhigen und melancholischen Momente, die mich wirklich begeistern können, etwa in 'Eileen' oder 'Fight For That', während die härteren Modern-Metaller ohne die nötigen melodischen Widerhaken an mir vorbeilaufen. Dabei ist die handwerkliche Umsetzung der Platte durchgehend gut, nur stoßen die Melodien einfach viel zu selten bei mir auf offene Ohren und lassen ein wenig Wiedererkennungswert vermissen.
Schlecht ist "Fighers & Dreamers" daher natürlich auch nicht, nur zur Konkurrenz im modernen Metal-Sektor, in den ich die Schweizer trotz der vielfältigen Einflüsse am ehesten einsortieren würde, fehlt eben noch ein gutes Stück. Solltet ihr aber FIVE FINGER DEATH PUNCH oder ähnlich gelagerte Bands mögen, könnte der Zweitling des Vierers für euch interessant sein, auch eventuell um die Jungs für die Zukunft auf dem Merkzettel zu notieren.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs