BROKEN HOPE - Omen Of Disease
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2013
Mehr über Broken Hope
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 27.09.2013
- Septic Premonitions (Intro)
- Womb Of Horrors
- Ghastly
- The Flesh Mechanic
- Rendered Into Lard
- Omen Of Disease
- The Docking Dead
- Give Me The Bottom Half
- Predacious Poltergeist
- Blood Gullet
- Carnage Genesis
- Choked Out And Castrated
- Incinerated (2013 Redux)
Die Geschichte vom Salzstreuer, der mir ausrutschte.
Ich bin kein allzu begnadeter Koch, doch bestimmte Gerichte beherrsche ich mittlerweile ziemlich gut. Eigentlich jeder, der bei mir speist, mag das Essen, auch wenn es keine kulinarischen Wunder sind, ziemlich gern und ist danach satt und zufrieden. Blöd wird es nur dann, wenn ich einmal nicht aufpasse und mir der Salzstreuer böse ausrutscht, so dass das gesamte Mahl nachher nicht mehr wirklich genießbar ist. Kommt selten vor, passiert aber schon einmal. Und jeder merkt schnell, dass das zu viel an Salz Schuld daran ist, dass man nun etwas anderes futtern muss.
Was hat mein halbes Küchenleben nun mit BROKEN HOPE zu tun? Mal abgesehen davon, dass man das Wort "Kriegsschauplatz" gut in beiden Zusammenhängen unterbringen könnte, stehen die Amerikaner vor genau dem gleichen Problem, wie ich es hin und wieder tue: Sie haben es mit einer Zutat übertrieben. Nur was bei mir unbeabsichtigt geschieht, scheint hier volles Kalkül zu sein; anders kann man sich die Vocals auf "Omen Of Disease" nicht erklären. Instrumental hat man es hier mit einem soliden, astreinen und keinen Anlass zur Kritik bietenden Death-Metal-Album zu tun. Das knüppelt und groovt an den richtigen Stellen, bietet feine Leads und variables Drumming; eben genau die Mixtur, die man für eine ordentliches todesmetallisches Gebräu amerikanischer Natur braucht. Na gut, das stimmt nicht ganz, eine Sache fehlt: Gesang – und genau da liegt der Zombie begraben. Es gibt Gegrowle in den verschiedensten Formen: Tief, richtig tief, wirklich richtig tief und "Oh heilige Mutter Gottes, ist das tief!". Einmal dürft ihr raten, welche Variante BROKEN HOPE gewählt hat. Das ist aufgrund der entstehenden Monotonie, die gar nicht so wirklich zum Rest der Musik passt, einfach schade und auch irgendwie unnötig. Würde hin und wieder mal eine Zeile deartig gegurgelt und der Rest in einer normalen, ansatzweise verständlichen Lage des Todmetallgesangs gebrüllt werden, wäre alles in bester Ordnung. So könnte man jedoch fast auf die Idee kommen, es hier mit einer Genre-Parodie zu tun zu haben.
Unterm Strich ist "Omen Of Disease" keine schlechte Platte, krankt jedoch einfach am Gesang. Wer auf instrumental guten Brutal Death Metal steht und mit eintönigem Grindcore-Gegurgel keine Probleme hat, darf mal ein Ohr riskieren. Der Rest wendet hier bitte. Und die Band überlegt sich für das nächste Album mal bitte ganz genau, ob es ihnen nur um Brutalität geht und sie sich das tolle Fundament noch einmal so unnötig zerbomben will. Man mag sein Essen doch auch mit der richtigen und nicht größtmöglichen Portion an Gewürzen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang