BROTHER APE - Force Majeure
Mehr über Brother Ape
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Progress Records
- Release:
- 05.04.2013
- Entry
- Force Majeure
- The Mirror
- Doing Just Fine
- Distinction
- Life
- Somewhere Someday
- A Haundred Voices
- The Spanish Prisoner
- After Rain
Sensationelle Melodien in einem wohlig-leidenschaftlichen Rahmen
Man kann sie jetzt schon hören, die Kritikerstimmen, die BROTHER APE aus der Prog-Gemeinde ausschließen wollen, weil die Schweden sich schon längst nicht mehr an den üblich-vertrackten Schemen aufhalten, die vor allem in Skandinavien noch immer hoch im Kurs stehen. Stattdessen hat die Band längst ihre Leidenschaft für die Epik entdeckt und lebt diese noch wesentlich intensiver aus als auf den vorherigen beiden Releases. Man könnte sogar stellenweise behaupten, dass "Force Majeure" anspruchsvolle Popmusik ist, die sich von ihrer eleganten Inszenierung und ihrer schlichtweg herrlichen Atmosphäre nährt. Aber liebe Damen und Herren: Warum denn auch nicht?
Nach dem kurzen 'Entry' tritt einem mit der Titelhymne nämlich schon eine Komposition entgegen, deren grazile Melodieführung für die ersten Gänsehautmomente sorgt, während die brillanten Gesangsharmonien schon andeuten, was in den folgenden Tracks noch alles möglich sein wird. Das von Samples überlagerte 'The Mirror' knüpft direkt an dieses ganz spezielle Feeling an, entpuppt sich als weiterer Geniestreich in Sachen Songwriting und besticht mit Melodien, für die mancher Konkurrent sicher über Leichen gehen würden. Wow, was sind das nur für fantastische Widerhaken! Und BROTHER APE lassen nicht locker: 'Doing Just Fine' und 'Distinction' gefallen mit Killer-Hooklines, 'Life' ist eine weitere Modern-Prog-Hymne, in 'Somewhere Someday' greifen die mehrstimmigen Chor-Passagen nach den Sternen, und wenn es dann auch noch gelingt, in 'After Rain' und 'A Hundred Voices' nahezu problemlos mit den Landsmännern von PAIN OF SALVATION in den Wettstreit zu ziehen, ohne dabei erwartungsgemäß den Kürzeren zu ziehen, ist nicht nur ein respektvoller Applaus, sondern die pure Euphorie angesagt.
BROTHER APE werden in Prog-Kreisen wahrscheinlich nicht mehr als Mitglied eines elitären Clubs akzeptiert. Dann soll es eben so sein. Doch Schubladendenken scheint den Schweden ohnehin am Allerwertesten vorbei zu gehen - anders wäre ein so offenherziges, grenzüberschreitendes Album zwischen Pop, dezenter Elektronik, butterweichen Harmonien und moderner Rockmusik ja auch nicht möglich gewesen. Und genau in diesem gemischten Feld entpuppt sich "Force Majeure" als vollkommenes Meisterwerk!
Anspieltipps: Force Majeure, Doing Just Fine, Distinction, Somewhere Someday
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes