BRUNOROCK - Live On Fire
Mehr über Brunorock
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- 7 Hard
- Release:
- 18.07.2008
- It's All be Done 4 Me
- Now Dies The Truth
- Pray 4 The Rain
- No More Promises
- La Fonte Dei Sogni
- Two Hearts One Weapon
- Castaway
- Take The Trophy
- Hard Working Day
- Bown Winner
- Let me Be The One
- Time To Run (Bonus Track)
- Julia (Bonus Track)
Eine Live-Scheibe, die in ihren Overdubs ertrinkt
BRUNOROCK ist das Soloprojekt von Bruno Kraler, der seine ersten Sporen bei DARK SKY und NIGHTPRIDE verdiente und vor einigen Jahren seine Solokarriere ankurbelte. Gemeinsam mit erlesenen Musikern wie u.a. Alex De Rosso (DOKKEN), Juha Varpio (MANFRED MANN'S EARTH BAND) und Dominik Huelshorst begab sich der Sänger und Gitarrist vor nicht allzu langer Zeit auf eine kurze Gastspielreise, deren beste Momente er schließlich für seine erste Live-CD aufzeichnen ließ. Ob das jedoch eine gute Idee war, darf angesichts des sehr unglaubwürdigen Live-Sounds ernsthaft in Frage gestellt werden.
Musikalisch ist der Band zunächst jedoch nichts anzulasten; BRUNOROCK spielen recht anständigen Melodic Rock mit einzelnen AOR-Tendenzen, bewahren sich aber an gegebenen Stellen auch das Recht, mit einigen unverhofften Ecken und Kanten zu glänzen. Neben verhaltenen Nummern wie 'Hard Working Day' und 'No More Promises' gibt es so zum Beispiel mit dem launischen 'Two Hearts One Weapon' sowie dem knackigen 'Take The Trophy' einige richtig lässige Hardrock-Songs zu bestaunen, die den Sound auf angenehme Weise von jeglichen Weichspüler-Tendenzen fernhalten.
Der Knackpunkt ist in diesem Fall allerdings der Live-Sound, der mit Overdubs nur so zugeschüttet wurde und die Atmosphäre von der ersten bis zur letzten Nummer gehörig stört. Es darf jedenfalls stark angezweifelt werden, ob die band tatsächlich "Live On Fire" ist, wenn man sich die glatte Produktion und die nahezu perfekte, fehlerfreie Aufnahme vergegenwärtigt. Verstärkt wird dieser unsympathische Eindruck noch in den Zwischensequenzen, in denen aus heiterem Himmel brandender Jubel eingespielt wird. Es mag ja sein, dass die Fans vor der Bühne bei der Fülle an gutem Songmaterial ihren Spaß gehabt haben, jedoch haben die hiesigen Reaktionen schon fast Stadioncharakter und wirken dementsprechend auch vollkommen gekünstelt und verpfuscht. So frech sind nicht einmal JUDAS PRIEST auf ihrem legendären Japan-Mitschnitt vorgegangen.
DIeser Umstand ist umso bedauerlicher, als dass die Musik auf "Live In Fire" wirklich richtig stark ist. Dazu zählen im Übrigen auch die beiden angefügten Studionummern, die noch einmal zusätzlichen Schwung einbringen, merkwürdigerweise aber klanglich absolut gleichwertig mit den - hüstel - ach so authentischen Konzertaufnahmen sind. Spätestens hier bleibt, ob des Overdub-Overkills, nur noch heftiges Kopfschütteln. Mein Rat daher: Lieber die Studioalben von Kraler und Co. antesten. Scheinbar tummelt sich dort nämlich eine ganze Menge gutes Material!
Anspieltipps: Time To Run, Julia. Two Hearts One Weapon
- Redakteur:
- Björn Backes