BRUTAL HAND - Unchain The World
Mehr über Brutal Hand
- Genre:
- US Metal
- Crystal Palace
- Heart Of Stone
- Darkness
- Out Of Time
- Vengeance
- Burning Sea
- Blood Thirst
- Unchain The World
- Taste The Fear
- Voices
- Amon Moloch
Bereits im Jahr 2004 veröffentlichten BRUTAL HAND ein selbst betiteltes, erstes Album, welches allerorten begeistert aufgenommen wurde. Trotz dieser euphorischen Presse- und Fan-Resonanz wurden im Bandcamp ein paar gravierende Änderungen vorgenommen, die man auf "Unchain The World" nun nachhören kann.
Da wäre der Wechsel hinterm Mikrofon zu begutachten. Brad Bowles wurde durch Freddy Ferrell ersetzt, obwohl Brad durchaus zu überzeugen verstand. Warum also einen vernünftigen Frontmann tauschen? Die Frage beantwortet sich nach den ersten Tönen von 'Heart Of Stone' von alleine. Mister Ferrell pustet locker alles um, was mir in letzter Zeit gesanglich an neuen Kandidaten durch die Lauscher geraschelt ist. Kraftvoll, energisch, rau, melodisch und eigenständig wandelt sein Organ mit spielerischer Leichtigkeit über die Tonleitern, ohne auch nur einmal abzurutschen. Ein Power-Metal-Shouter par excellence!
Und auch die zweite Veränderung klingt großartig: Keyboarder Doug Collier dominiert plötzlich mit farbenfroher Tasten-Energie und sorgt für erfrischende Akzente an allen Ecken. So pulsiert er beim düsteren 'Darkness' mit einem Keyboard-Riff neben der Gitarre her, während an anderen Stellen, die gute alte Jon Lord-Power regiert. So wabert über einer mächtigen Double-Bass-Wand ein fettes Tastenregiment mit saftigen Klängen aus den Boxen und weckt heimelige Erinnerungen an SAVATAGE als diese noch Feuer unterm Hintern hatten. Und wenn man in besagtem Song dann gar ein knackiges Solo aus der Tastatur hackt, beweist man obendrein Ideenreichtum.
Soviel zu den Neuigkeiten. Wenden wir uns nun dem restlichen Geschehen zu. BRUTAL HAND zelebrieren auf "Unchain The World" entgegen aller durch den Namen gesetzten Erwartungen keinen Thrash- oder Speed-Metal, sondern druckvollen Power Metal. Entfernte Verwandte sind frühe METAL CHURCH und die bereits genannten SAVATAGE. Durch den Keyboardsound wage ich mal leichte Elemente des ersten DREAM THEATER-Werkes zu vernehmen. Mit progressiven Sounds haben BRUTAL HAND aber nichts am Hut.
Die elf Nummern – inklusive des atmosphärischen Intros 'Crystal Palace' – ergeben in sich ein sehr homogenes Bild, welches durch reichlich viele Farbtupfer interessant gestaltet ist. So variiert das Quintett geschickt sowohl mit dem Tempo, wie auch mit dem Härtegrad. Während 'Taste The Fear' als tolle Ballade in beiden Segmenten das untere Ende der jeweiligen Fahnenstange markiert, bollern 'Blood Thirst' – trotz ruhiger Verse – und 'Voices' mit durchgetretenem Gaspedal durchs Ziel. Es dominiert natürlich stampfender, extrem wuchtiger Midtempo-Metal, der aufgrund des großartigen Gesanges, der hervorragenden Hooklines und der tollen Melodien bei jedem Freund oben genannter Truppen sofort zünden müsste.
Abschließend sei noch der knapp achtminütige Rausschmeißer 'Amon Moloch' erwähnt, der quasi die gesamte Bandbreite der Band aufzeigt und sicherlich bald als Hymne gelten wird.
Ein tolles Album, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Anspieltipps: Darkness; Blood Thirst; Taste The Fear; Voices; Amon Moloch
- Redakteur:
- Holger Andrae