BUDWEISER, ANDREAS - Alarm
Mehr über Budweiser, Andreas
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Kernkraftritter Records / Alive
- Release:
- 19.05.2017
- Melody Of Scorn
- Alarm
- Stalking The Prey
- Pika Don
- The Wig
- Fred Astaire
- Take The Advice
- Something Different
- Yell Like Hell
- Floating In The Pit
Erstes Soloalbum mit produktionstechnischen Schwächen
Andreas Budweiser ist hauptamtlich Gitarrist und Songwriter bei den hiesigen Underground-Thrashern PREDATORY VIOLENCE, mit denen er auf regionaler Ebene schon einige erfolgreiche Support-Slots an Land ziehen konnte. Mit dem ursprünglichen Stoff seiner Stammkapelle ist der gute Herr aber scheinbar noch nicht vollends ausgelastet, weswegen er sich kurzerhand auch solo auf die Reise gemacht hat, um einige übrig gebliebenen Ideen zu vertonen. "Alarm" ist nun der erste Arbeitsnachweis seines Alleingangs. Doch was hat sich gegenüber PREDATORY VIOLENCE verändert?
Beim ersten Lauschangriff stellt man eigentlich nur fest, dass Budweiser dem Thrash nach wie vor sehr verbunden ist und sich rifftechnisch gar nicht weit von seinem bisherigen musikalischen Schaffen entfernt. Zwar bevorzugt er gerne auch mal das mittlere Tempo und packt ein paar rockige Grooves obendrauf, aber im Großen und Ganzen ist auch "Alarm" sehr nahe an der bekannten Basis und liefert zumindest inhaltlich keine Argumente, warum das Material als Solostoff in Angriff genommen wurde.
Hinzu kommt die unumstößliche Tatsache, dass die Platte einen ziemlich schwachbrüstigen Sound hat, der gerade die Rhythmusfraktion ziemlich unterbuttert. Budweiser ist natürlich in erster Linie Gitarrist und will seine Arbeit auch passend in Szene setzen, doch von einer durchweg differenzierten Produktion ist "Alarm" auch deswegen weit entfernt, weil hier die Prioritäten zu stark verschoben sind.
Bei all den kritischen Anmerkungen darf man aber nicht vergessen, dass die meisten neuen Stücke wirklich ordentlich sind, gelegentlich an den gemäßigteren älteren Stoff von KREATOR erinnern (auch in puncto Gesang) und letztendlich deutlich überzeugender sind als die Rahmengestaltung dieses Albums. Budweiser gefällt als origineller Songwriter, der zwar nicht immer ins Schwarze trifft, sich aber auch nicht von aktuellen Strömungen leiten lässt und folgerichtig auch seine Individualität als Musiker wahrt. Wäre jetzt auch die Produktion auf diesem Level, wäre die Freude definitiv noch größer. Doch hier schlägt die Platte wortwörtlich "Alarm" und erwartet für die Zukunft Optimierungen. Ansonsten ist das Teil absolut okay.
Anspieltipps: Melody Of Scorn, Yell Like Hell
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes