BULLET HEIGHT - No Atonement
Mehr über Bullet Height
- Genre:
- Electro Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Superball Music (Sony)
- Release:
- 19.05.2017
- Fight Song
- Bastion
- Hold Together
- Wild Words
- Intravenous
- Cadence
- No Atonement
- Break Our Hearts Down
- Fever
- Up To The Neck
Kugeln der Revolution.
Es ist immer wieder schön, wenn man völlig unvoreingenommen an eine Platte einer neuen Band herangeht und bereits nach 30 Sekunden weiß, wer dort involviert ist. Das nennt man wohl Signature-Sound. Und diesen besitzt auch ganz eindeutig Jon Courtney, der Macher hinter BULLET HEIGHT. Wem der Name bekannt vorkommt, dürfte sich an PURE REASON REVOLUTION erinnern, wo er mit Chloe Alper ein kongeniales Duo bildete und vor allem auf "The Dark Third" und "Amor Vincit Omnia" mit sehr eigenständigem - mangels besserer Schublade - Progressive Rock brillierte. Nach dem mit vielen elektronischen Spielereien versehenem 2010er-Werk "Hammer And Anvil" war dann leider Schicht im Schacht.
Mittlerweile ist Courtney nach Berlin umgesiedelt und hat hier mit der aus L. A. stammenden Sami Doll eine neue Partnerin gefunden, mit der er an das Werk von PURE REASON REVOLUTION anknüpft, ohne dies zu kopieren. Wie schon bei der Vernunftsrevolution gibt es auch hier wunderbare, mehrstimmige Gesangsharmonien, die auch durchaus eingängig sind. Blendende Beispiele dafür sind 'Hold Together', das wunderschöne 'Wild Words' oder der Titeltrack 'No Atonement'.
Was BULLET HEIGHT deutlich von PURE REASON REVOLUTION abhebt, sind vor allem die deutlich kompakteren Songs. Die zehn Songs kommen nach 43 Minuten ins Ziel. Überlänge sucht man hier vergebens. Zudem sind die Gitarre und die schroffen Elektrosounds nicht nur nahezu gleichberechtigt, sondern sorgen auch für eine ungewohnte Härte unter den so harmonischen Gesangslinien. Gerade der Opener 'Fight Song' oder das, ähm, fieberhafte 'Fever' zeigen dies sehr deutlich.
Die elektronischen Spielereien waren mir auf dem letzten Revolutionswerk "Hammer & Anvil" ja etwas zu viel, aber hier wirkt das auf mich wie aus einem Guss. Wer in den letzten sieben Jahren PURE REASON REVOLUTION vermisst hat, der sollte hier auf jeden Fall zugreifen. Wer insgesamt offen für wunderschöne Harmonik und schroffe Elektronik ist, der sollte zumindest hineinhören. Ich bin von Durchgang zu Durchgang angefixter.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk