BULLET TO THE HEART - Death, Oddities & Romance
Mehr über Bullet To The Heart
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Bloodline Records
- Release:
- 28.04.2023
- Black Widow
- Revenant
- Graveyard Lovers
- Death By The Sea
- Post Mortem
Alternative Metal mit Potential, aber wenig zwingenden Songs.
Gibt es eigentlich einen Grund dafür, dass Bands heutzutage oftmals keine einfach zu erreichenden Infos zu Bandmitgliedern und der eigenen Bandgeschichte mehr online zur Verfügung stellen? Uns als Redakteuren macht ein solcher Umstand das Leben immer unnötig schwer und so muss ich euch auch die Alternative-Metaller BULLET TO THE HEART vorstellen, ohne die einzelnen Musiker und Musikerinnen beim Namen für ihre Leistungen zu loben. Dennoch wollen wir uns die Debüt-EP des Quartetts aus Chicago, die auf den Namen "Death, Oddities & Romance" hört, einmal genauer anschauen und überprüfen, ob die Band wirklich der vom Label ausgerufene heiße Newcomer im alternativen Metal-Sektor ist.
Erst einmal muss man dabei aber natürlich die musikalischen Grenzen abstecken, denn Alternative Metal kann heute ja vieles bedeuten. Im Falle von BULLET TO THE HEART sind die Vorbilder aber ganz offensichtlich primär im Nu Metal zu suchen, während auch eine ordentliche Portion SHINEDOWN, GODSMACK und eine dezente Prise Metalcore als Würzung herauszuschmecken sind. Im Falle des Openers 'Black Widow' führt dieser Stilmix zu einem durchaus starken Song, der gerade von der wuchtigen Gitarrenarbeit lebt, gleichzeitig beim Klargesang aber irgendwie den letzten Kick vermissen lässt. Ja, die Vocals sind zwar solide und auch vielseitig vorgetragen, aber irgendwie hätte ich mir, gerade passend zum eher hart rockenden Refrain, etwas mehr Biss gewünscht.
Bei 'Revenant' fällt das gerade genannte Problem nicht so sehr ins Gewicht, tobt sich der Song doch primär eher in poppigen Gefilden aus, wozu dann auch die eher gezügelten Klargesänge ganz gut passen. Die Nummer passt damit perfekt zum aktuellen Zeitgeist und wurde verständlicherweise als Single gewählt. Doch ihr hört es schon heraus, so richtig will der Funke der Begeisterung bei mir auch im weiteren Verlauf der EP nicht überspringen. 'Graveyard Lovers' etwa. ist eine flotte Nummer mit dezenter Pop-Punk-Schlagseite, während 'Death By The Sea' als melacholische Halbballade aus den Boxen schwebt, bevor das reichlich grungig angehauchte 'Post Mortem' die Kurzrille noch einmal mit einem kleinen Höhepunkt beendet.
Trotzdem, für die Eroberung des Alternative-Metal-Sektors wird es mit "Death, Oddities & Romance" nicht reichen, dazu ist die EP einfach insgesamt zu vorhersehbar und lässt auch in puncto Hooklines zu oft gute Gelgenheiten verstreichen. Potential ist trotzdem reichlich vorhanden, muss nur in Zukunft einfach in zwingendere Songs umgemünzt werden. Aktuell reicht es damit nur zu 6,0 Punkten mit dezenter Tendenz nach oben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs