BULLETMONKS, THE - Weapons Of Mass Destruction
Mehr über Bulletmonks, The
- Genre:
- Mosh 'n' Roll
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 27.03.2009
- No Gain Just Pain
- My World's A Show
- Lifestyle Junkie
- Under The Black Sun
- I Am
- Canned Insanity
- Downtown Is Dead
- Never Be A Wannabe
- Hang On Lord
- We're All Fucked
- Tentacle
- No Gain Just Pain (Acoustic)
Kugelsichere Mönche? Eine Schnecke mit einer Haubitze auf ihrem Rücken? Und das alles auch noch aus der deutschen Hard 'n' Heavy-Szene? So was erwartet man gemeinhin mehr aus den U.S. and A., denn aus „Vorschriften-Country“.
Handhaben wir das heute mal ein bisschen anders mit dem Rezensieren. Vor mir liegt folgendes Produkt: "Weapons Of Mass Destruction" von THE BULLETMONKS. Über jenes wird geschrieben: „THE BULLETMONKS. Wer hier nach Einheitsbrei und Nachahmern sucht, ist mit Sicherheit an der falschen Adresse. THE BULLETMONKS wissen ihre unzähligen Einflüsse zu einem einzigartigen, homogenen Gesamtwerk zu vermengen, das seinesgleichen sucht. Hier wird doomiger Wüstenflair mit knallhartem Rock und Metaleinflüssen zu einer nicht bremsenden Rock 'n' Roll-Walze vereint! Kein Nu-Irgendetwas oder eine Alternativ-Variante von bereits Dagewesenem, hier wird eine komplett neue Schublade geöffnet, die die Jungs mit Mosh 'n' Roll beschriftet haben.“
Vergleiche ich diesen Kommentar mit den Ergebnissen meiner eigenen Hörerfahrung, komme ich unweigerlich zu Schlüssen, die sich teils mit obiger Beschreibung decken, in manchem Punkte dieser jedoch ganz akut widersprechen. Erster zwingend nötiger Korrekturkurs wäre da beispielsweise: Die Band macht keine neue Schublade auf und begründet auch kein neues Subgenre, das sich außerordentlich von bereits etablierten Untergruppen unterscheidet bzw. abgrenzt. Das käme kategorisierender Augenwischerei oder einem rockjournalistischen oder mehr einem promotiontechnischen Täuschungsversuch gleich. Aber eines meistert die New-School-Truppe definitiv: Aufs eigenwilligste, technisch präziseste und verspielteste Weise Gekanntes und Schon-Mal-Gehörtes witzig, pfiffig, äußerst geistreich und von Rock 'n' Roll-Göttinnen inspiriert, miteinander zu vermengen, sodass eine "rockende Salad Bowl" mit massenhaften granatenstarken Würzungen als Endprodukt dabei rauskommt. Und nein, THE BULLETMONKS sind mehr als alles andere "eine Alternativ-Variante von bereits Dagewesenem"; sie sind die metallische Modernisierungsmaßnahme oder nachbessernde Restauration des beinahe tot geglaubten Rock 'n' Rolls. Und nein, Moshen ist bei der Musik sicherlich nicht angesagt, eher schunkelndes Pogen oder ein flottes, beschwipstes Biker-Tanzen. Wenn ich in naher Zukunft Hardcore-Bollos bei den Konzerten der Band erblicken sollte, werde ich mein Urteil selbstredend revidieren und möglicherweise vom Glauben abfallen, aber vorab sei trotzdem dies angemerkt: „Haltet Euch fern! Prügeln könnt Ihr woanders!“ Die nicht zu bremsende „Rock 'n' Roll-Walze“ spüre auch ich, ja! Und auch das Double-Bass-Gebrettere, sowie die quietschfidele Elektrokeulenarbeit geht unter die Haut, keine Frage.
"Da die Presse der Band bereits von LED ZEPPELIN über GLUECIFER bis hin zu MOTÖRHEAD jegliche Assoziationen nachgesagt hat, ist es nicht sonderlich überraschend, dass auf dem Erstling für alle Fans harter Musik etwas dabei sein sollte." Das "sollte" hätte deutlicher hervorgehoben werden sollen, denn ich bin mir sicher, dass Hartwurstextremisten und Elchtodfanatiker weniger etwas mit der Schnecken-Eigenart der kugelsicheren Mönche anfangen werden können.
THE BULLETMONKS sind schlussendlich das, was sie machen und das, was sie machen, machen sie sehr gut, weniger im Sinne der schulischen Notenskala und der westlichen Leistungsaktionismus-Krankheit, sondern mehr im Sinne eines Prädikats "sehr gut", das nach hervorragend, brillant oder umwerfend seinen Platz in der Pyramidenhierarchie einnimmt. Kurz gesagt: also definitiv mehr als bloß "gut", aber leider weniger als "exzellent". Mit "Weapons Of Mass Destruction" werden THE BULLETMONKS nicht den Rock Olymp erklimmen können, aber sicherlich ordentlich Dampf auf der Straße hinterlassen und einen Wink in Richtung dessen als Hinterlassenschaft am Wegesrand übrig lassen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Markus Sievers