BUMBLEFOOT - Abnormal
Mehr über Bumblefoot
- Genre:
- Rock / Metal / Instrumental
- Label:
- Bald Freaks / Just For Kicks
- Release:
- 18.07.2008
- Abnormal
- Glad To Be Here
- Objectify
- Some Other Guy
- Jenny B
- Last Time
- Simple Days
- Conspiracy
- Piranha
- Guitars Still Suck
- Green
- Spaghetti
- Misery
- Redeye
- The Day After
- Dash
Hinter BUMBLEFOOT steckt ein Mann, der im bürgerlichen Leben auf den Namen Ron Thal hört. Dieser ist im Moment zwar als Gitarrist von GUNS'N'ROSES tätig, doch auch als Solokünstler unter seinem Projektnamen BUMBLEFOOT ist dieser Kerl längst keine unbekannte Größe mehr im Business. Mit "Abnormal" kredenzt uns der in Brooklyn geborene Ron bereits zum siebten Mal ein Soloalbum und dieses enthält aus musikalischer Sicht einen ähnlichen Schmelztiegel verschiedenster Strömungen, wie man es auch von seiner Geburtsstadt New York City her kennt.
Zwar lässt sich "Abnormal" an sich ganz gut konsumieren, doch es bedarf sehr wohl eines recht hohen Toleranzlevels, um sich an die Musik dieses Amis zu gewöhnen. In erster Linie ist es nämlich recht eingängiger Stoff den BUMBLEFOOT hier serviert, doch diese Zugänglichkeit kommt in sehr unterschiedlicher Ausführung auf den Hörer zu. Sehr angetan scheint Ron vom Werk der SEX PISTOLS zu sein, denn die latente Punk-Schlagseite dieses Albums, vor allem im ersten Drittel, erinnert mehr als nur einmal an die Urväter des Punks. Dazu kommen des Öfteren relaxte Rock-Zitate, aber auch Blues-Rock-infiltrierte Passagen, wie in 'Simple Days'. Mächtig abgefahrene, schräge Tracks, in denen die Vorliebe Rons für FRANK ZAPPA und spätere Schräg-Formationen wie PRIMUS zum Vorschein kommen, gibt es ebenfalls zu bestaunen, vor allem 'Conspiracy' lässt keine Wünsche diesbezüglich offen. Aber auch in amerikanisch-moderner Rock-Variante versteht es BUMBLEFOOT abzurocken, für 'Piranha' scheint sogar KID ROCK Pate gestanden zu haben.
Seine Gitarrenkunst beweist Ron logischerweise auch mehr als nur einmal, vor allem in 'Guitars Still Suck' stellt er unter Beweis, dass die Tatsache, dass dieser Kerl bereits von Joe Satriani zu gemeinsamen Jams eingeladen wurde, nicht von ungefähr kommt. Neben seiner Tätigkeit als Musiker (muss er wohl auch, wenn man den kreativen Output seines "Mentors" Axl W. betrachtet) ist Ron auch als Professor am "SUY Purchase College" tätig, wo er Musikproduktion doziert, weshalb es wohl auch nicht verwunderlich sein sollte, dass er die Produktion dieses Albums im Alleingang absolviert hat und dabei das Optimum aus den Tracks herausholen konnte. Weniger beeindruckend kommen die Ballade 'Green' sowie das vermeintlich gefühlvolle 'Misery' aus den Boxen, hier zeigt sich, dass Ron als Sänger doch nicht wirklich Akzente zu setzen im Stande ist, auch wenn die Instrumentalarbeit sehr wohl gelungen ist.
Vor allem mit dem Instrumental 'The Day After', das mit seiner melancholischen, fast schon traurigen Gesamtstimmung zwar nicht unbedingt zum Gesamterscheinungsbildes dieses Albums passen will, vermag er aber sehr wohl durch unter die Haut gehendes Material, wenn auch "nur" durch imposantes Saitenspiel zu beeindrucken. "Abnormal" sollte nicht nur Freaks von abgefahrenen Gitarrenklängen interessant sein, sondern viel mehr für alle Musikliebhaber, die gerne ein klein wenig Abwechslung lieben und für ungewöhnliche Sounds zugänglich sind.
Anspieltipps: Some Other Guy, Last Time, Guitars Still Suck, The Day After
- Redakteur:
- Walter Scheurer