BURDEN - The Fool
Mehr über Burden
- Genre:
- Stoner / Southern / Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Release:
- 08.02.2010
- Bottle Betrayed
- Man Of No Account
- The Fool
Markanter Southern Metal, den man am besten mit einem guten Whiskey genießt!
BURDEN ist eine im Jahr 2008 gegründete Stoner Metal Band, die kräftig an DOWN, PANTERA und der Flasche Southern Rock genuckelt hat. Wer aber schon mit ordentlich Wums in der Flasche aufwächst, kann später umso lauter Druck ablassen – was BURDEN hier abfeiern, ist schon großes Kino mit allen Extras.
Der Opener ‘Bottle Betrayed’ knattert schon rotzig, rau und gemein aus den Boxen, wobei die Stimme von Fronter Thorsten klingt, als habe der Mann sein gesamtes Leben bei den Mücken und Oppossums in den Südstaaten verbracht. Dass sich hinter dem doch sehr europäisch klingenden Namen ein waschechter Kanadier versteckt, vermutet man wohl erst auf dem zweiten Blick – hätte jemand gesagt, dass der Fronter Jimmie Crow hieße und aus dem Süden der USA stamme, ich würde es direkt glauben. Grandios, er singt mit viel Leidenschaft und der Gesang passt wie die berüchtigte Faust aufs Auge. Die Gitarrenarbeit der beiden Saitenhexer Saint D und Marcus treibt die Musik aber deutlich an und die Riffs bleiben direkt in den Gehörgängen hängen. Damit das Gesamtkonzept aber aufgeht, brauch es einen fähigen Schlagzeuger, der sich nicht in unwichtiges Geprügel verliert – hier ein Lob an Drummer Dave, der abwechslungsreich, technisch fit und rhythmisch tight den Songs Druck verleiht und perfekt mit Basser Saint D harmoniert. Dieses Konglomerat an technischen Fähigkeiten mündet dann in saustarken Songs, die direkt ins Ohr gehen und einen hohen Wiedererkennungsfaktor haben. Zumindest in Deutschland.
Soviel zum Lob, denn der letzte Satz bringt mich auch zum einzigen Kritikpunkt, den ich habe: So stark, ausgereift und technisch versiert die Musik von BURDEN erscheint, so angenehm rotzig-rockig die Stimme des Sängers ist, so ist die Musik doch „einfach nur“ sehr guter Stoner Metal. Mir fehlt einfach die klitzekleine Portion Haste-noch-nicht-gehört, damit sich BURDEN von der grauen Masse abheben kann. Das ist leichter gesagt als getan, denn die Musik hört sich ja auf Platte schon grandios an und man mag nichts vermissen. Würde ich aber BURDEN bei einem Stoner Festival oder langen Konzerttag sehen, könnte ich mir vorstellen, dass die Musik untergehen könnte. Denn ein etwas schlechterer Livesound als auf der sehr gut produzierten EP und schon gehen viele Details unter, die man hier sehr gut hören kann.
Fazit: Alles richtig gemacht und doch ist noch Luft nach Oben – eigentlich kann man sich für die erste EP nicht mehr wünschen. Ich drücke BURDEN die Däumchen, dass sie den kleinen X-Faktor finden, der noch fehlt, um sie ganz schnell ganz nach oben zu katapultieren. Denn in Deutschland gibt es wenige Bands, die so gut diesen Stil zocken, wie es die sympathischen NRWler tun. Da Stoner Metal/Rock aber bekanntlich typische Staaten-Musik ist, muss man auch über den Teich schauen und sich fragen, wie man im internationalen Vergleich klingt. Dennoch saustarke 8,5 Punkte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Jegust