BURDEN OF LIFE - Ashes Of Existence
Mehr über Burden Of Life
- Genre:
- (Extreme) Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.11.2008
- Defaced Day
- Veracity
- Grey Fire That Still Burns In Our Eyes
- Dynasty Without A Future
- I, My Demon, His Wrath
- Bleeding Forevermore
- Beloved Sanctuary
- Of Father And Son
- The Endless March
- Ashes Of Existence
Melodischer Metal mit bösen Vocals und einer groß-ar-ti-gen Instrumentalfront. Freunde des ästhetischen Bleifußes aufgepasst!!!
Was soll man mit einer Band machen, deren zweites Album von der Fachpresse nicht nur quer durch sämtliche Graustufen von brutal schlecht bis verdammt gut diskutiert wurde, sondern auch im wesentlichen als CHILDREN OF BODOM-Tribut-Band gewertet wurde? Genau: Auf ein Neues einer eingehenden Prüfung unterziehen, denn das, was ich in den meisten Reviews gelesen habe, ist Quatsch.
BURDEN OF LIFE kommen aus Regensburg in Bayern. Schon seit 2002 gibt es die Band, gleichwohl die Besetzung des öfteren gewechselt hat. Keines der Mitglieder ist älter als 22. Unter diesen Voraussetzungen wurde im Jahr 2008 das zweite Album der Band "Ashes Of Existence" eingehext. Erst im Jahr davor erschien das selbstbetitelte Debutalbum der Band. Dass die Fünf echte Arbeitstiere sind, davon zeugt nicht nur die schnelle Folge der Tonträger, die sie ihren Fans zum Fraße vorgeworfen haben. Auch an ihren Instrumenten zeigt das Quintett wirklich absolut sehenswerten Einsatz: Jeder Song glänzt durch spannendes, variables Songwriting und wird durch eine unheimlich starke Lead-Arbeit an den Gitarren dominiert.
Eingeleitet durch ein stimmungsvolles Artwork wird der Hörer mit dem Intro in eine Welt gestoßen, die mal melodisch-subtil, lediglich durch Keys getragen ('Veracity'), mal fetzig-brachial wie im direkt darauf folgenden Kracher 'Grey The Fire That Still Burns In Our Eyes' präsentiert wird. Dabei haben BURDEN OF LIFE das "Book Of Heavy Metal" in und auswendig gelernt und grooven was das Zeug hält. Auf einem anspruchsvollen Niveau werden die Äxte geschwungen, Melodie-Perlen-Ketten Stück für Stück erarbeitet und eindrucksvoll vorgetragen. Für die nötige Härte sorgt dabei der Gesang von Kötti, der sich erfreulich druckvoll zeigt.
Ausflüge in melodischen Metal sowie in die symphonischen Gefilde unserer Lieblingsmusik bis hin zu Black-Metal-Elementen zeugen von der großen Spielfreude und dem großen Spaß, mit dem die junge Band bei der Sache ist. Da kann man sich direkt vorstellen, wie sie sich bierselig im Proberaum treffen, voller Eifer Riff um Riff um die Ohren knallen und die Creme-de-la-Creme auswählen, um sie auf ihre Platte zu pressen. Richtig gut klappt das bei 'I, My Demon, His Wrath', dessen Riffing einfach verdammt stark ist. Der ganze Song ist durch seinen Aufbau, tolle Rhythmus-Arbeit und brutale Eingängigkeit ein absoluter Hit.
So viel Lob – ist denn alles gut? Fast, denn der Spieltrieb treibt die Band auch in musikalische Bereiche, die eigentlich nicht sein müssten: Ein wenig störend wirkt da beispielsweise der ENSIFERUM-"Hey, Hey, Hey"-Part in 'Bleeding Forevermore'. Doch ich verbuche das auf der Seite der Band, die sich in Teilen vielleicht erst noch finden muss. Der Rest stimmt nämlich, und das ist auch gut so. Und spätestens, wenn sich die Band in den kurzen Chorpart bei 'The Endless March' verliert, bei dem einfach alles stimmt und der zusätzlich einen netten Rekurs an Klassiker des Metal darstellt, ist der Hörer ausgesöhnt.
Fazit: Wer CHILDREN OF BODOM-Tribute sagt, dem sage ich: Ja, vielleicht, aber nicht im Sinne eines Riff-Klau-Projekts, sondern im Sinne der unbändigen Spielfreude der Finnen während ihrer ersten drei Alben. Denn genau darum geht’s bei BURDEN OF LIFE: Fünf junge Männer, die nicht nur verdammt gut an ihrem Instrument sind, sondern vielmehr Spaß an der Sache haben. Wer auf melodischen, intelligenten Metal mit härteren Vocals steht, der soll sich dieses Teil bitte bei der Band für schlappe 13 Euro (inkl. Versand) besorgen – es lohnt sich! Und jetzt noch 'ne Runde 'I, My Demon, His Wrath'. FUCK HELL!!!!
Anspieltipps: 'I, My Demon, His Wrath'!!!!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer