BURIED REALM - Buried Realm
Mehr über Buried Realm
- Genre:
- (Technical) Death Metal / Melodic Death Metalt
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.06.2022
- Entrance
- Spectral Light
- Poison Palace
- The Iron Flame
- Witch Bones
- Where The Armless Phantoms Glide
- Elder Gods
- Quicksand Memory
- He's Back (The Man Behind The Mask) (ALICE COOPER-Cover)
Sehr gut mundender Mix aus Tech und Melodic Death Metal.
Gerade einmal zwei Jahre sind ins Land gezogen, seit mir Multiinstrumentalist und Sänger Josh Dummer erstmalig mit seinem Solo-Projekt BURIED REALM zur Rezension vorlag. Damals war mir der Stilmix auf "Embodiment Of The Divine" noch deutlich zu wild und das Album in seiner Gesamtheit gab kein wirklich rundes Bild ab, auch wenn die Klasse von Josh schon an vielen Stellen klar zu hören war. Nun steht mit "Buried Realm" das insgesamt dritte Album in den Startlöchern, und neben Schlagzeuger Heikki Saari hat der Amerikaner wieder eine illustre Liste von Gästen versammelt, die Christian Münzner, Dan Swanö, Christoper Amott (Ex-ARCH ENEMY, DARK TRANQUILLITY) und weitere durchaus bekannte Namen umfasst. Bleibt also nur die Frage, ob die neun Kompositionen dieses Mal ein schlüssigeres Bild abgeben.
Der Einstieg macht den Eindruck, als wäre die Gratwanderung zwischen überbordender Kreativität und kongruentem Songmaterial auf "Buried Realm" besser gelungen. 'Entrance' ist direkt ein wunderschöner instrumentaler Einstieg in die Platte, der mich von der Melodieführung her extrem an ARCH ENEMY erinnert, und auch 'Spectral Light' ist ein durchaus solider Opener, der mir zwar etwas zu brutal aus den Boxen donnert, dabei trotzdem ein paar interessante Melodiebögen ins Gedächtnis pflanzt. Deutlich besser gefallen mir aber 'Poison Palace' oder 'Witch Bones', die Joshs Wurzeln im Melodic Death Metal besser zur Schau stellen und häufiger mal technische Griffbrettflitzerei für coole Gitarrenleads hinten anstellt. Generell muss ich feststellen, dass die Hooklines auf "Buried Realm" deutlich schlüssiger und eingängiger klingen als noch auf dem Vorgänger, und auch Joshs Growls und Screams, die für mich vor zwei Jahren mit ihrem Grindcore-Einschlag noch ein Minuspunkt waren, klingen dieses mal deutlich wuchtiger und erinnern mich phasenweise im besten Sinne an Peter Tägtgren von HYPOCRISY.
Ganz sind die Tech-Death-Spielereien des Vorgängers aber natürlich auch auf dem Drittwerk nicht verschwunden und so wird etwa in 'Quicksand Memory" oder 'The Iron Flame' auch noch ordentlich gefrickelt. Richtig gut wird es aber immer dann, wenn Josh und seine Gäste das Tempo drosseln und mit Göteborg-Riffs aufwarten, die entsprechend 'Where The Armless Phantoms Glide' und 'Elder Gods' zu meinen absoluten Favoriten machen. Beide Tracks versprühen dank dezentem Keyboard-Einsatz auch leichte CHILDREN OF BODOM-Vibes, was bei mir natürlich auch offene Türen einrennt. Wo wir gerade von BODOM sprechen, die Vorliebe der Finnen für unerwartet Coversongs und das Talent, selbige in metallischen Gefilden umzusetzen, scheint Josh zu teilen, denn das ALICE COOPER-Cover 'He's Back (The Man Behind The Mask)' ist wirklich mehr als gelungen.
Unter dem Strich mundet mir "Buried Realm", das übrigens von einem wunderschönen Artwork aus der Feder von Pär Olofsson verziert wird, dann auch deutlich besser als der direkte Vorgänger, weshalb in der Endabrechnung auch starke acht Punkte zu buche stehen. Sollte es euch im modernen Tech Death Metal oftmals etwas zu bunt zur Sache gehen und eine gewisse Vorliebe für melodischen Todesstahl bei euch vorhanden sein, dann kann ich BURIED REALM nur dringend empfehlen, denn auf seinem dritten Langeisen verheiratet Josh Dummer diese beiden Welten sehr gekonnt!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs