BURIED REALM - Embodiment Of The Divine
Mehr über Buried Realm
- Genre:
- (Technical) Death Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.07.2020
- The Burning Remnants
- Overlord
- Master Psychosis
- Scales Of Queen Dragon
- Silver Tongue
- In The Shallow Light
- Embodiment Of The Divine
- Infinite Mutation
- The Wonder And Terror Of Fortune
Ein bunter Strauß (melodischen) Death Metals!
Ein ganz schönes Mammutprojekt hat der amerikanische Mulitinstrumentalist Josh Dummer mit BURIED REALM in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt. So stehen für das Ein-Mann-Projekt aus Colorado seit der Gründung im Jahr 2017 bereits zwei Langspieler zu Buche, denen dieser Tage mit "Embodiment Of The Divine" bereits der dritte Streich auf dem Fuße folgt. Erneut hat Dummer, der großteils Gesang und sämtliche Instrumente selbst übernimmt, für die insgesamt neun Kompositionen wieder eine illustere Gästeschar zusammengetrommelt, die bekannte Namen wie Andy Gillion (MORS PRINCIPIUM EST), Benjamin Ellis (SCAR SYMMETRY), Bob Katsionis (Ex-FIREWIND), Lee McKinney (BORN OF OSIRIS) oder Peter Wichers (Ex-SOILWORK) umfasst und die Erwartungshaltung gegenüber dem Silberling schon vor dem Genuss der ersten Note in die Höhe schnellen lässt.
Geboten wird laut eigener Beschreibung "Musik für Fans von SOILWORK, NEVERMORE oder CHILDREN OF BODOM", doch ich persönliche höre auf "Embodiment Of The Divine", das übrigens von einem wunderschönen Artwork des Künstlers Tony Koehl geziert wird, nur wenige Bezüge zu den genannten Bands. Stattdessen bietet der Silberling komplex arrangierten Technical Death Metal, der regelmäßig von melodischeren Passagen aufgelockert wird und gesanglich dank extrem gutturaler Vocals auch fast schon in Richtung Grindcore schielt. Entsprechend bietet der Opener 'The Burning Remnants' auch nicht unbedingt Kost für Melodic-Death-Anhänger, sondern dürfte viel eher Fans von OBSCURA oder NECROPHAGIST begeistern, sofern sie sich mit den extrem präsenten Growls anfreunden können - was mir nicht unbedingt gelingt. 'Overlord' kommt da für meine Ohren schon deutlich gefälliger daher und liefert insbesondere im Mittelteil einige feine Gitarren-Leads, die so auch aus der Feder des jungen Alexi Laiho stammen könnten. Dennoch fehlen dem Track in meinen Ohren die prägnanten Hooks, die ihn auch auf längere Sicht im Gedächtnis verankern würden.
Anders sieht das bei 'Master Psychosis' aus, das dank des Klargesangs von Gastsänger Ryan Strain (CHAOS FOR THE MASSES) ein wenig in Richtung Metalcore driftet und erstmalig doch ein wenig an SOILWORK denken lässt. Nach diesem bunten Stilmix zur Eröffnung biegt die Scheibe dann aber überraschend doch in Richtung Göteborg ab, liefert dabei mit 'Scales Of Queen Dragon' und 'Silver Tongue' zwei ordendliche Melo-Death-Happen ab, bevor der Titeltrack sogar ein paar Einflüsse von Siebziger-Proggern wie GENESIS unterbringt. Aber keine Sorge, bei BURIED REALM geht es dabei aber zu keiner Zeit poppig zu, stattdessen bleibt das solide Death-Metal-Fundament immer extrem präsent und übernimmt zum Ende der Spielzeit hin sogar wieder vollends das Zepter, was die finalen Minuten wieder ganz klar in Tech-Death-Gefilde rückt.
Insgesamt ist "Embodiment Of The Divine" damit ein ziemlich bunter (und daher phasenweise auch recht anstrengender) Stilmix, der vor allem von den vielen hochklassigen Gastbeiträgen getragen wird. Ein wenig erinnert mich das in der Vielfalt an SLASHs erstes Soloablum, wo der GUNS'N'ROSES-Saitenhexer auch sämtlichen Gästen einen Song im passenden Stil auf den Leib schneiderte. Ähnlich wie dort leidet unter der Vielfalt aber auch bei BURIED REALM das schlüssige Gesamtbild des Albums, was zumindest für mich den Gesamteindruck etwas trübt. Technisch und auch in Sachen Produktion ist die Scheibe aber über jeden Zweifel erhaben, weshalb hier Fans der oben genannten Bands auch ein Ohr rsikieren sollten, um sich selbst ein Bild von diesem bunten Death-Metal-Strauß zu machen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs