BURKE, DEC - Paradigms & Storylines
Mehr über Burke, Dec
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 05.10.2011
- Days Like These
- March Of The Androids
- A Price For Life
- The River
- Yesterday's Fool
- December Sun
- Paradigms & Storylines
Elegant, verträumt, bestimmend.
Still und heimlich hat sich der ehemalige DARWIN'S RADIO- und FROST-Tastenmann Dec Burke auf seine eigenen beiden Füße gestellt und mit "Destroy All Monsters" kürzlich seine Solokarriere angekurbelt. Die Platte bekam in Insiderkreisen beachtliche Resonanz, zumal der versierte Keyboarder sich nicht einzig und alleine darauf verlegt hat, sein Lieblingsinstrument bestimmend in den Vordergrund zu stellen und eine handwerklich versierte Soloshow abzuliefern. Ein solches Vorhaben stand schließlich auch nicht hinter dem Release des Nachfolgers "Paradigms & Storylines", den Burke nun auf das progressiv-verliebte Publikum loslässt. Mit verträumten Melodien, epischen Arrangements und vor allem fokussiertem Songwriting stellt sich die zweite Full-Length nun der allgemeinen Diskussion - und schneidet ähnlich vorzüglich ab wie der direkte Vorgänger.
Allerdings tastet Burke auf "Paradigms & Storylines" seinen persönlichen Einflussbereich noch weiter ab: Der Opener 'Days Like These' überrascht mit fast schon metallischen Gitarren und erinnert an die melodischen ersten Gehversuche einer Band wie DREAM THEATER, dem sich das darauf folgende 'March Of The Androids' mit seinen verspielten Elementen wohlwollend anschließt. Erst mit 'A Price For Life' spannt er den Bogen zu "Destroy All Monsters', zitiert Elegie und Melancholie heran, verpackt sie aber in einem gleichermaßen melodischen Rahmen, der der Komposition sogar eine dezente, sehr schöne Hookline verpasst.
Die zweite Hälfte des neuen Albums ist indes voll und ganz den ruhigeren Noten gewidmet. In 'The River' gönnt sich Dec Burke den Raum zum Träumen und Dahinschwelgen und setzt sein Instrument auch erstmals etwas dominanter ein, ordnet es aber nichtsdestotrotz dem Grundarrangement der Songs unter. Auch 'December Sun' konstituiert sich aus getragenen, atmosphärischen Keyboard-Flächen, bemüht sich um Wiedererkennungswert, gibt aber auch dem progressiven Explorationsdrang des Titelhelden nach. Im finalen Titelsong kuminieren schließlich all die Inhalte, die Burke auf "Paradigms & Storylines" herangezogen hat, zu einem 17-minütigen, schleppend aufgebauten Finale, welches weder mit Melodie, noch mit musikalischem Anspruch geizt. Lediglich die Einführung in den etwas anspruchsvolleren Songkontext hätte ein wenig reduziert werden können, damit die Spannung aufrechterhalten wird. Doch derartige Einschränkungen muten im kompletten Kontext des Albums eher wie Peanuts an.
Peanuts sind es jedoch keinesfalls, die Dec Burke auf seinem zweiten Solo-Silberling anbietet; stattdessen verfolgt der Mann konsequent seine Linie, entwickelt seinen Sound gekonnt weiter und entpuppt sich spätestens jetzt als einer der besten Musiker seines Faches!
Anspieltipps: Days Like These, A Price For Life
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes