BURN DOWN EDEN - Ruins Of Oblivion
Mehr über Burn Down Eden
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- 7Hard / Sliptrick Records
- Release:
- 30.09.2016
- Serpent's Deception
- Omnivorous
- Whirlwind Purification
- Kronossphere
- Artificial Exitus
- Sons Of Isengrim
- Pandemonic Overture
- I, Dooms Visage
- Nebula
- Cosmogyral Miscarriage
Solider Melo-Death, nicht mehr und nicht weniger.
Der melodische Todesstahl muss hierzulande wohl das beliebteste Genre bei Band-Neugründungen sein, denn immerhin machen sich auch lange nach dem Höhepunkt der Melo-Death-Welle um das Jahr 2000 herum noch immer deutsche Newcomer dazu auf, mit ihrer eigenen Version dieses musikalischen Erfolgsrezeptes Fans zu erobern. Ein weiterer Vertreter dieses Nachwuchses ist die Band BURN DOWN EDEN, deren Mitglieder über den Osten der Republik verteilt in Leipzig, Dresden und Berlin beheimatet sind. Nach der EP "Memoirs Of Human Error", die dem Quintett einige Achtungserfolge und eine Kooperation mit den Labels 7Hard und Sliptrick Records eingebracht hat, wagen die Jungs nun mit ihrem ersten Langspieler "Ruin Of Oblivion" den Sprung auf die ganz großen Bühnen.
Laut dem beiliegenden Promotext war es der Truppe dabei ein besonders großes Anliegen, nicht wie eine "weitere seelenlose Kopie" zu klingen, von denen es innerhalb des Genres gerade in den vergangenen Jahren ja doch leider zu viele gegeben hat. Gelungen ist diese Unterfangen allerdings mehr schlecht als recht, denn trotz aller Bemühungen bekommt der Hörer auf dem ersten Langeisen doch eher biedere Genrekost geboten, die nicht nur die eigenen musikalischen Idole zitiert, sondern oft auch einfach gerade heraus bei selbigen abkupfert. Bestes Beispiel hierfür ist der Opener 'Serpent's Deception', der so klingt, als hätten OBSCURA und HEAVEN SHALL BURN ihre Qualitäten zusammengeworfen und sich gemeinsam an Melodic Death versucht. Natürlich dürfen im weiteren Verlauf auch einige AT THE GATES-Zitate nicht fehlen, immerhin sind die Schweden doch die Urväter der gesamten Göteborg-Szene, und so wird ihnen auch auf "Ruins Of Oblivion" insbesondere bei 'Son's Of Isengrim' ordentlich Tribut gezollt.
Die mangelnde Eigenständigkeit ist dabei eigentlich noch kein Kriterium, um eine Platte als schwach abzustempeln, haben doch gerade in den vergangenen Jahren viele Newcomer bewiesen, dass sich auch mit wenig Innovation durch gutes Songwriting noch einiges rausholen lässt. Aber auch auf diesem Sektor haben die Jungs noch einiges aufzuholen. Zwar gelingen dem Fünfer mit dem bärenstärken 'Kronossphere' und der Abrissbirne 'Artificial Exitus' zwei echten Volltreffer, das übrige Material ist aber doch eher Melo-Death-Stangenware. Technisch sind die Jungs dabei über jeglichen Zweifel erhaben und liefern handwerklich eine herausragende Performance ab, nur können sie damit das Fehlen von zwingenden Melodien und eingängigen Riffs nicht ganz kompensieren.
Alles in allem ist "Ruins Of Obilivion" somit ein zwar durchaus solides Debütalbum geworden, dem es aber auf die komplette Spielzeit hin gesehen noch an Durchschlagskraft mangelt. Schade eigentlich, denn gerade auf den beiden erwähnten Highlights des Silberlings scheint das komplette Potential des Quintetts durch, das sie leider nur noch nicht dauerhaft abrufen können. Für die Zukunft lässt das Erstwerk aber durchaus hoffen, auch wenn es aktuell für BURN DOWN EDEN nur zu einem soliden Platz im Melo-Death-Mittelfeld langt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs