BURN THE OCEAN - Modern Ruins
Mehr über Burn The Ocean
- Genre:
- Rock / Grunge / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Argonauta Records Records
- Release:
- 24.02.2023
- Almost Gone
- Precious Things
- Knives
- Confined
- Plastic Wisdom
- The Botch
- Morning Light
- The Ruins
- In Solitude
- Necessary Pain
Unterhaltsamer Ritt durch das gesamte Alternative-Rock-Spektrum.
Manchmal kann das Ende eines Projektes der Grundstein für einen neuen vielversprechenden Anfang sein. So geschehen bei Fabio Palombi (Ex-NERVE) und Emanuele "Shuster" Pecotto (Ex-VOLUMI CRIMINALI), die sich beide 2014 von ihren jeweiligen Bands trennten und sich unter dem Banner BURN THE OCEAN gemeinsam mit Massimo “Kabuto” Repetto am Bass und Schlagzeuger Chris Parisi auf den Weg zu neuen Ufern machten. Wie das Ganze klingt, kann man dieser Tage auf dem Erstling "Modern Ruins" nachhören, den die Italiener über Argonauta Records in den Handel bringen.
Um die musikalische Ausrichtung der Platte zu verstehen, muss man kurz einen Blick in die Vergangenheit werfen, wo die beiden Bandköpfe mit Grunge und klassischem Hard Rock zwei eher unterschiedliche Enden des rockenden Spekturms abdeckten. Dennoch klingen die zehn frischen Kompositionen nicht einfach nach einer Verschmelzung der beiden Genres, sondern vielmehr mischen die vier Italiener munter alles, was sich unter dem Mäntelchen des Rock'n'Roll über die Jahrzente entwickelt hat. So rockt man teilweise eingängig und poppig daher, dass auch die FOO FIGHTERS als Referenz herhalten können, während an anderen Stellen der Wüstenrock von Bands wie KYUSS nicht fern ist oder auch einmal die Angel in fuzzig-bluesigen BLACK STONE CHERRY-Gewässern ausgeworfen wird. Insgesamt ein durchaus gefälliger Mix, der bei mir aus dem Stand weg auf offene Ohren stößt.
Verstärkt wird meine anfänglich Begeisterung schnell von einem sehr guten Händchen für kompaktes Songwriting, das sich durch die gesamte Platte zieht. Los geht's schon mit dem Opener 'Almost Gone', der nicht nur wunderbar beschwingt zwischen Stoner und Hard Rock aus den Boxen donnert, sondern auch noch von einer richtig genialen Hookline garniert wird, die sofort im Ohr bleibt. 'Precious Things' und 'Knives' können das hohe Niveau im Anschluss nicht ganz halten, sind dennoch solide Rocker und spätestens mit 'Confined' sind die Italiener auch sofort wieder auf der Hit-Spur. Ganz besonders gefällt mir hier der Grunge-Einschlag, der mit groovigen Riffs und toller Bassarbeit veredelt wird. Im Entferntesten weckt die Nummer dabei sogar Gedanken an moderne Grunger wie SEETHER.
Und auch wenn in der Folge weiterhin nicht jeder Song ein Volltreffer ist, gibt es mit der Up-Tempo-Nummer 'The Ruins', 'In Solitude' und 'The Botch' ausreichend weitere Höhepunkte, um "Modern Ruins" insgesamt zu einer runden und gelungenen Angelegenheit zu machen. Entsprechend darf ich euch den Silberling, der übrigens von einer luftigen und dennoch druckvollen Produktion veredelt wird, wärmstens ans Herz legen, wenn ihr euch irgendwo im Alternative-Rock-Sektor zuhause fühlt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs