BURNED ALIVE - Unleash The Darkness
Mehr über Burned Alive
- Genre:
- Deathcore/Metalcore
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.04.2008
- Intro
- All my Wounds Are Healed
- Accept
- Again And Again
- Never Forget
- Upcoming Energy
- When Everything Is Falling Apart
- Waking Up inside
- Cruelty Of Men
- Alone
- Outro
"Unleash The Darkness" ist mit Sicherheit das beste Werk der Bandgeschichte!
Scheintot sind BURNED ALIVE nicht - zumindest legen sie sich nicht auf die faule Haut. Seit ihrem "Reborn"-Debüt aus 2005 knallen die OWLer Scheibe um Scheibe ins Volk. Das neue Werk "Unleash The Darkness" ist somit schon die dritte Veröffentlichung in drei Jahren und bezeugt zumindest, dass das Quintett ordentlich Songideen hat. Der neue Silberling ist zwar die erste Scheibe, die rein in Sachen Trackanzahl den Titel Full-Length-Album verdient, trotzdem festigen BURNED ALIVE so regelmäßig ihren Anspruch, zu den aktivsten Combos ihrer Region zu gehören.
Mit epochalem Kirchenchor eröffnet "Unleash The Darkness" ziemlich dick aufgetragen, aber zeitgleich sehr stimmungsvoll. Wer jetzt kitschigen Soundtrackmetal erwartet, ist (zum Glück) schief gewickelt, vielmehr marschiert 'All My Wounds Are Healed' in altgewohnter BURNED ALIVE-Manier nach vorne. Erdiger Midtempo-Thrash trifft auf Hardcore mit sauber gebellten Vocals und stimmiger Saitenarbeit. Die Produktion ist dabei glasklar, aber nicht klinisch. Ein gewisses Clubflair (im positiven Sinne) haben sich die Jungs beim Mischen durch Niels Löffler erhalten. Als Markenzeichen tauchen erfreulicherweise wieder die sich in sich selbst steigernden, zweistimmigen Gitarren auf. Hier haben Tim und Chris über die Jahre definitiv stetig zugelegt und mittlerweile einfach hohen Wiedererkennungswert erreicht.
Im Tempowahn des neuen Jahrtausends präsentieren sich BURNED ALIVE mehr im Bereich Midtempo, was für die Doublebass-gequälten Ohren eines jeden Metalcore-Rezensenten eine willkommene Abwechslung ist. In der Beziehung ist man gnadenlos, selbst Blasts wie im wütend vorwärtspreschenden 'Never Forget' verkloppen den Hörer mehr, als ihn zu jagen. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht unbedingt verkehrt. Schneller wird es nur Ausnahmefällen, zum Beispiel in der Neuauflage von 'Cruelty Of Men'. Wo wir schon von Re-Recordings sprechen: Auch 'Alone' und 'Waking Up Inside' vom Debüt haben es in reiferen, überzeugenden Neuinterpretationen auf "Unleash The Darkness" geschafft. Speziell Letzteres ist dank des schleppenden Einstiegs ein wahrer Nackenbrecher geworden. Nostalgisch wird es dann fast schon mit 'Upcoming Energy', das letztlich nur dem ersten, bisher unveröffentlichten BA-Track 'This Life' neues Leben einhaucht. BURNED ALIVE bleiben dankenswerter nahe am Ursprung, bauen aber einige nette neuen Passagen sowie diverse Clean-Vocals ein. Die werden sowieso das gesamte Werk über immer wieder mal eingestreut und klingen auch dank zum Teil zweistimmigen Recordings um Längen überzeugender als auf dem Vorgänger "Cruelty Of Men". BURNED ALIVE machen in Sachen Ausbau von Stärken und Ausmerzen von Schwächen also alles richtig. Eine Ausnahmestellung ist sicher das Balladenduett 'When Everything Is Falling Apart', das die Platte geschickt in zwei Teile spaltet und Zeit zum Verschnaufen gibt. 'Waking Up Inside' direkt dahinterzuplatzieren, ist mutig, geht aber wider Erwarten flüssig ins Ohr.
Mit knapp 47 Minuten ist "Unleash The Darkness" ausreichend bestückt. Ein wenig schade ist, dass die alten Songs gesammelt am Schluss auftrumpfen und das frische Material am Beginn verschossen wird. Ein bisschen mehr Mix hätte den Hördurchlauf sicher noch interessanter gestaltet. Unterm Strich kann man BURNED ALIVE aber nicht viel vorwerfen. "Unleash The Darkness" ist mit Sicherheit das beste Werk der Bandgeschichte und verspricht einiges für die Zukunft. Allen Lobes für Fleiß zum Trotz könnten die Jungs jetzt aber ruhig mal zwei Jahre investieren, um zum Ausrüsten der nächsten Platte ausschließlich frisches Material ans Volk bringen zu können. Lohnen würde es sich bestimmt.
Anspieltipps: All My Wounds Are Healed, Upcoming Energy, Accept
- Redakteur:
- Dennis Hirth