BURNING GROUND - Last Day Of Light
Mehr über Burning Ground
- Genre:
- US-Power-Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Minotauro Records
- Release:
- 04.08.2017
- Dark Ages
- The Killing Hand
- Darkened Desire
- Facing The Shame
- Before I See
- The Burning Ground
- Last Day Of Light
- Dawn Of Hope
US-Power-Metal-Überraschung aus Italien.
Wir haben es hier mit dem anscheinend ersten Album der Italiener BURNING GROUND zu tun, die sich angeblich bereits seit 2002 in der Szene tummeln und erst jetzt mit dem selbst produzierten Scheibchen "Last Day Of Light" veröffentlichungstechnisch auf der Bildfläche erscheinen. Kurios. Die Musik des Quartetts ist definitiv im US Power Metal beheimatet und hat sich musikalischen Vorbildern wie METAL CHURCH, BRAINSTORM und VICIOUS RUMORS verschrieben.
Und auch wenn die Gipfel hoch sind, die Italiener machen ihre Sache sehr ordentlich. Die erdige und charmante Produktion transportiert die ganze Sache sogar noch stärker zurück in die seligen Achtziger, so dass sich eine gehörige Portion Nostalgie in den Hörgenuss mischt. Mal stampft BURNING GROUND mächtig metallisch und mit erhobener Faust durch die Gegend, wobei es immer cool groovt und auch das eine oder andere starke Riff ausgepackt wird ('Darkened Desire', 'The Burning Ground'), mal ziehen die Jungs das Tempo ein wenig an und überraschen auch auf der Überholspur mit dem sicheren Gespür für Melodien und Abwechslung ('Before I See', 'Facing The Shame'). Die Songs sind allesamt nicht überladen, wirken völlig unaufgeregt und erinnern tatsächlich frappierend an die Anfangszeit des Genres. Darüber hinaus bestechen die einzelnen Musiker durch eine gewisse technische Reife, die jedoch songdienlich eingesetzt wird. Vor allem Gitarrist Andrea Alvito ist ein Flitzefinger vor dem Herrn und seine Soli sind jeweilige Höhepunkte der Songs. Diesen jungen Mann sollte man definitiv im Auge behalten. Sehr gute Arbeit. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Sänger Maurizio Meloni nicht diesen typisch italienischen Akzent besitzt und er mit einem amtlichen Metal-Vibrato ausgestattet ist. Das ist höchste Sangeskunst, an der sicherlich noch an gewissen Stellen gefeilt und geformt werden müsste, die aber schon jetzt US-Metal-Fans in Verzückung versetzen sollte.
Einzig die Länge der Songs könnte sich vielleicht irgendwann negativ bemerkbar machen, denn immerhin überschreiten vier der sechs Songs die 6-Minuten-Marke und können nicht immer den Spannungsbogen komplett halten. Das ist aber wirklich nur ein kleines Haar in der ansonsten exzellenten Suppe, die überraschend gut mundet und definitiv Appetit auf den Hauptgang macht. "Last Day Of Light" ist jetzt kein Album, das den aktuellen Standards uneingeschränkt standhält, aber für ein Debüt mehr als beachtlich aus der Masse heraussticht. US-Power-Metal-Fans sollten hier definitiv zugreifen und dem (hüstel) Nachwuchs eine Chance geben.
Anspieltipps: Darkened Desire, Facing The Shame, Before I See
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach