BURNT BY THE SUN - Heart Of Darkness
Mehr über Burnt By The Sun
- Genre:
- Hardcore/Metalcore/Noise
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Relapse/Rough Trade
- Release:
- 21.08.2009
- Inner Station
- Cardiff Giant
- F-Unit
- A Party To The Unsound Method
- There Will Be Blood
- Goliath
- Rust I Future Primitive
- Beacon
- The Great American Dream Machine
- The Wolves Are Running
Erst das Comeback, nun das endgültige Ende - wenn auch ein würdiges!
Denn sie wissen nicht, was sie tun... Eigentlich hatten sich BURNT BY THE SUN kurz nach Release ihres letzten Albums "The Perfect Is The Enemy Of The Good" (2003) aufgelöst und die Band zu den Akten gelegt. Nicht allzu lange Zeit später tauchte das Quartett dann aber urplötzlich wieder auf und kündigte an, sich auch wieder ins Studio zu begeben, um dem eindringlichen Werk einen noch intensiveren Nachfolger zu bescheren. Dieser ist nun endgültig fertiggestellt, wird aber wahrscheinlich auch das letzte Lebenszeichen der New Yorker bleiben. Denn bereits vor der anvisierten Veröffentlichung haben BURNT BY THE SUN in einem Statement erklärt, dass nun endgültig Schluss ist.
Ziemlich dumm erscheint dieser Entschluss im Zusammenhang mit dem hochwertigen Output der aktuellen Scheibe: "Heart Of Darkness" ist nämlich mit Abstand das beste Werk der experimentierfreudigen Metalcore-Heroen und als solches auch die vielseitigste Erscheinung in der kompletten Diskografie. Wie gehabt kämpft sich die Band durch chaotische Arrangements und brachiale Riff-Attacken, setzt in bester Prog-Manier unzählige Breaks, die jedoch kurzerhand wieder aufgelöst werden, um im punkigen Thrash-Style bereits das nächste Riff-Monster aufzubauen.
Diesen Zustand beschreibt der Opener 'Inner Station' bereits ziemlich gut: Wüst, brutal, aggressiv, vertrackt und trotzdem sehr zielorientiert ballern New Yorks Finest ihren Crossover-Bastard ins Publikum, ziehen hierbei das Tempo merklich an und liefern schließlich eines der besten Dokumente in der kompletten Bandhistorie ab. Highlights gibt es auf "Heart Of Darkness" allerdings en masse, speziell ind er zweiten Albumhälfte, die sogar einzelne Melodien zulässt. Nummern wie 'Rust I Figure Primitive' und 'Beacon' bieten zum Beispiel überraschend gut nachvollziehbare Strukturen. Selbst ein Gewaltakt wie 'The Wolves Are Running' enthält ein paar ganz dezent versteckte Hooklines, die sich unbewusst festsetzen, aber dennoch nicht von der Brachialität ablenken, mit der BURNT BY THE SUN generell auf "Heart Of Darkness" ans Werk gehen.
Zusammengefasst trifft es den Nagel wohl auf den Kopf, wenn man sagt, dass die letzte Veröffentlichung des Vierers die kompositorisch spontanste ist. Der Kopf war sozusagen frei, damit Bauchentscheidungen - von denen es hier einige gibt - überhaupt erst funktionieren können. Und das Resultat spricht für sich, macht den Split aber noch viel schmerzhafter. Fakt ist nämlich, dass "Heart Of Darkness" ein Killer vor dem Herren ist, mitunter zwar ein wenig zu kompakt, aber derart intensiv, dass man regelrecht von der massiven (kontrollierten) Gewalt erschlagen wird. Naja, wenigstens gehen BURNT BY THE SUN am Höhepunkt ihre Schaffens...
Anspieltipps: There Will Be Blood, Rust I Future Primitive, Beacon, The Wolves Are Running
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes