BURY MY SINS - Today's Black Death
Mehr über Bury My Sins
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Circulation / CM Distro
- Release:
- 15.02.2006
- Club Of Sons
- Dying Ants
- Follow The Patron
- Thousand Doors
- Grey Bleeding Heart
- Just On Tear
- Inside Your Lies
- About Hope
- The Black Mirror
Inoffiziell ist der Metalcore-Trend schon länger Geschichte. Es haben sich zwei, drei, vier Kapellen herauskristallisiert, die den Hype überleben werden; der Rest, der sich aus Armeen von Nachäffern zusammensetzt, wird den Bach runtergehen. Da momentan kommerziell noch ein bisschen was drinhängt, wird aber weiter fleißig alles gesignt, was nicht schnell genug "Göteborg-Death kenne ich nicht" sagen kann. Auch die kleineren Labels wollen im Vorbeigehen noch ein paar Taler mitnehmen, bevor dann auch in aller Öffentlichkeit der Deckel draufgemacht wird. Und so schicken Circulation eine Band wie BURY MY SINS ins Rennen, die dermaßen langweilig ist, dass sich meine Kopfhörer beim Anhören der Platte ein ums andere Mal selbst ausgestöpselt haben. Alles, aber auch wirklich alles auf dieser Scheibe wurde vorher schon von unzähligen Metalcore-Combos durchgekaut (die Melodic-Death-Truppen zähle ich gar nicht erst mit).
Bieder und vorhersehbar kämpft sich das Quintett durch sein Programm, das aus Twin-Guitar-Läufen und – Überraschung! – Beatdowns besteht. Bei so viel Innovation hat's mir fast die Falten aus der Buxe gezogen. Aber selbst wenn man nichts Neues zu bieten hat, ist es theoretisch durchaus möglich, mitzureißen; bei den Deutschen sieht's jedoch auch da mehr als mau aus. Kein Riff, das hängen bleibt; keine Gitarrenmelodie, die in irgendeiner Form Magie verbreitet; und kein Song, der besser wäre als der vorige. Um schließlich irgendwie Andersartigkeit vorzugaukeln, fädelt der Fünfer nach der ersten Hälfte dieser Scheibe ein Akustikgitarren/Piano-Instrumentalstück namens 'Just One Tear' ein, das hundert Kilometer gegen den Wind nach Alibi müffelt.
Liebe Plattenfirmen, es ist schon klar, dass ihr auch leben müsst. Und das Einer-wird-irgendwie-durchkommen-Prinzip kennen wir ebenfalls. Aber man sollte die Leute auch nicht für dumm verkaufen. Mit Releases wie "Today's Black Death" schneidet ihr euch ins eigene Fleisch, da sich niemand, der nicht nachts vor der eigenen Gelddruckmaschine einnickt, erbarmen wird, sein Gespartes für diese halbe Stunde (schöne Verarsche!) Langeweile zu opfern. Mann, Mann, ich höre jetzt eine der im Beipackzettel erwähnten Bands, die das zehnmal besser machen als BURY MY SINS. Vielleicht AS I LAY DYING? Oder UNEARTH? Oder doch die Labelmates FAUST AGAIN? Oder…
Anspieltipps habe ich bereits genannt. Ach, nicht? Wie konnte das bloß passieren…
- Redakteur:
- Oliver Schneider