BURY TOMORROW - Will You Haunt Me, With That Same Patience
Mehr über Bury Tomorrow
- Genre:
- Metalcore / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Music For Nations / Sony Music
- Release:
- 16.05.2025
- To Dream, To Forget
- Villain Arc
- Wasteland
- What If I Burn
- Forever The Night
- Waiting
- Silence Isn't Helping Us
- Found No Throne
- Yokai
- Let Go
Gewohnt starke und eingängige Metalcore-Abreibung aus Großbritannien.
Es ist schon reichlich eigenartig, dass wir bisher noch kein einziges Album der britischen Metalcore-Schwergewichte BURY TOMORROW auf POWERMETAL.de besprochen haben. Immerhin treibt das Sextett bereits seit dem Jahr 2006 sein Unwesen, hat bisher bereits sieben starke Alben veröffentlicht, auf den größten Festivals und zahlreichen Touren als Headliner und Support gespielt. Das achte und etwas ungeschlacht betitelte Album "Will You Haunt Me, With That Same Patience" gibt uns aber nun Gelegenheit, die Truppe aus Southampton endlich einmal auf unserer Seite genauer unter die Lupe zu nehmen.
Für die Einordnung der Scheibe müssen wir aber erst einmal ein paar Jahre zurückgehen, denn gänzlich unaufgeregt war die Karriere der Briten gerade seit dem Jahr 2021 nicht. So musste der Abgang von Gitarrist und Sänger Jason Cameron verkraftet werden, der seit dem Vorgänger "The Seventh Sun" von Keyboarder und Sänger Tom Prendergast ersetzt wird, während Ed Hartwell die Aufgaben an der Sechsaitigen von Jason übernommen hat. Das Feedback der Fans war dann auch ein wenig geteilt, denn während überwiegend durchaus Begeisterung herrschte, gab es auch zahlreiche Stimmen, die sich mit dem Wechsel am Gesang schwer taten und auch die Produktion der Scheibe kritisierten. Ob die Sache zwei Jahre später anders aussieht? Nun, eine große Revolution hat BURY TOMORROW für das achte Werk jedenfalls nicht angestoßen, sondern serviert uns weiterhin Metalcore mit wuchtigen Riff-Attacken und wüsten Screams, der wie gewohnt von klar gesungenen Refrains mit poppiger Eingängigkeit garniert wird. Insgesamt also ein Stilmix, der den Zeitgeist perfekt treffen sollte.
'To Dream, To Forget' ist dann auch ein rundum gelungener Einstand, der die härteren Seiten des Bandsounds mit einem schicken Ohrwurm vereint, bei dem sich Fans der Band und des Genres im Allgemeinen sofort wohlfühlen werden. Mir persönlich gefällt 'Villain Arc' an zweiter Stelle der Trackliste sogar noch besser, denn mit einem brutal groovenden Riff, gesteigertem Tempo und einer generell härteren Herangehensweise vermeidet es die Nummer, die poppige Schlagseite zu sehr in den Vordergrund zu stellen, ohne dabei auf einen melodischen Gesangspart zu verzichten, der auch hier für den nötigen Wiedererkennungswert sorgt. Die Extreme des Albums haben wir damit eigentlich schon gehört, denn wie im Core-Sektor gewohnt, ist das Schema der übrigen Nummern doch recht ähnlich. Mal lehnt man sich etwas weiter in Richtung melodischer Einprägsamkeit ('What If I Burn', 'Waiting'), mal wird es deutlich heftiger und für mich in diesen Momenten auch etwas fesselnder. So dürfte es nicht verwundern, dass 'Let Go' und auch 'Yokai' mit einem deutlich gelungeneren Grenzgang zwischen Aggression und Schönheit für mich die Höhepunkte einer Platte markieren, auf der eigentlich nur die quasi Ballade 'Found No Throne' aus dem eng gesetzten musikalischen Schema ausbricht, ohne für ein ganz großes Aufhorchen zu sorgen. Da macht das melancholisch geprägte 'Paradox' als Rausschmeißer schon einen deutlich besseren Job, denn der Refrain verfolgt mich noch ziemlich lange nach dem Verklingen der letzten Töne, auch wenn die Nummer insgesamt auf der melodischen Seite des Spektrums über die Ziellinie geht.
Viel zu meckern gibt es dann am Ende nicht, außer des weiterhin deutlich zu lang geratenen Titels an "Will You Haunt Me, With That Same Patience". Wer BURY TOMORROW und auch das Metalcore-Genre liebt, der wird auch auf dem neuen Album der Briten einige Ohrwürmer und Songs für die eigene Playliste finden. Trotzdem springt bei mir der Funke nicht restlos über, was allerdings nicht an der Leistung des Sextetts liegt, sondern wahrscheinlich schlicht und ergreifend daran, dass BLEED FROM WITHIN ein Album veröffentlicht hat, das für mich absolut überragend ist und entsprechend in Relation auch den neuen BURY TOMORROW-Langdreher etwas blass erscheinen lässt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs